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Zwei Trinker

  • blackpope
  • 20. Oktober 2006 um 03:37
  • blackpope
    Gast
    • 20. Oktober 2006 um 03:37
    • #1

    Ich versuchte zu schreiben,
    ich existierte kaum,
    meistens tippte ich
    dreckiges Zeug für
    Sexmagazine.

    Eddie versuchte zu malen.
    Auch er existierte kaum,
    aber er war besser dran
    als ich: Er wohnte
    in einem grossen Haus
    bei einer wunderschönen Frau
    die ihn versorgte.

    Eddie und ich
    tranken immer zusammen.
    Wir machten unsere Arbeit,
    und nicht zu knapp, aber
    wir tranken auch
    nicht zu knapp.

    Er hortete seine ganzen Bilder
    im Keller des Hauses -
    Hunderte lagen da
    durcheinander und
    zusammengeklebt.

    Er malte nur mit
    gelber Farbe, in die er
    schwarze Tinte rührte.
    Gelb war meine Lieblingsfarbe, deshalb
    gefielen mir seine Bilder.

    Tagsüber war ich
    bei ihm und trank
    und abends ging ich
    zurück in meine Wohnung
    und trank weiter
    und tippte.

    Es war eine
    aufregende Zeit
    obwohl wir es kaum
    zu was brachten
    und nie sehr weit weg waren
    vom Irrenhaus oder
    einem Leben in der Gosse.

    Wir zechten mit Fremden
    schlugen uns mit ihnen
    schrien herum
    in der prallen Sonne
    oder um Mitternacht
    es war uns scheissegal
    wir platzten vor Energie.

    Eddie hörte gern Musik
    wenn er malte
    und das verstand ich
    denn beim Schreiben
    hielt ich es genauso.

    "Lies mir ein paar von deinen
    gottverdammten Gedichten vor ..."

    Ich las, und er
    fuchtelte wild mit dem
    Pinsel auf der Leinwand herum,
    lauter Gelb mit schwarzen Striemen,
    und seine wunderschöne Freundin
    sah zu.

    Es müssen wohl zwei
    oder drei Monate gewesen sein
    die wir so herumbrachten.

    Eines Tages
    ging ich rüber
    und statt Eddie
    machte mir seine
    Freundin auf.

    "Eddie ist fort", sagte sie.
    "Ich hab ihn rausgeschmissen!"

    "Hat er seine Bilder mitgenommen?"

    "Nein. Die hab ich in die
    Mülltonne gestopft!"

    Mit einem mal
    sah sie nicht mehr
    wunderschön aus.

    "Weisst du wo er
    hin ist?"

    "Nein, und es ist mir
    auch scheissegal!"

    Sie machte die Tür zu.

    Eddie kam nie
    bei mir vorbei.

    Ab und zu mache ich mir
    Gedanken über ihn.

    Eines Abends
    betrank ich mich und
    ging nochmal zu dem Haus
    und versuchte
    seine ehemalige Freundin
    herumzukriegen.

    Ich schaffte es nicht.
    Ich ging wieder nach Hause.

    Ich musste weiter tippen.

    Ich war fünfzig
    und hatte keinen Job.

    Ich versuchte es sogar mit Malen
    aber ich war
    nicht annähernd
    so gut wie Eddie.
    Also schrieb ich wieder
    dreckige Stories.

    Ich sah Eddie
    nie mehr wieder
    und nach einer Weile
    verschwand er einfach
    aus meiner Erinnerung.

    Bis heute abend,
    zehn Jahre danach.

    Eddie, ich hab für andere
    nicht viel übrig.

    aber du hättest
    vorbeikommen können
    du hättest auf der
    Couch schlafen können
    oder auf dem Boden.

    Das ist nicht viel,
    ich weiss

    aber Gelb ist meine
    Lieblingsfarbe -

    nur für den Fall
    dass du dieses Gedicht
    irgendwo siehst.

    • Zitieren
  • blackpope
    Gast
    • 20. Oktober 2006 um 03:42
    • #2

    Die Ochsentour

    Ich ließ von unten fünf Flaschen Weißwein bringen, und Linda Lee und ich legten uns ins Bett und fingen zu trinken an.
    Diese beiden französischen Herausgeber hatten vier von meinen Büchern herausgegeben. Nach ein oder zwei Flaschen nahm ich den Hörer ab und rief sie an. Einer von ihnen meldete sich. "Hör mal, du Arschloch, bist du Rodin oder bist du Jardin?" Wer auch immer dran war, ich fluchte fünf oder zehn Minuten mit ihm rum. Dann legte ich auf, und Linda Lee und ich tranken weiter.
    Dann rief ich wieder an. "Hör mal, du Arschloch, bist du Jardin oder bist du Rodin? Bist du Rodin oder bist du Jardin? Ich will das jetzt wissen!"
    Kurz danach schliefen wir ein.


    ----


    Carl trank mit, aber er war kein Säufer; er trank meinetwegen mit, und wir tranken ganz ordentlich.
    Es gibt nichts, das sich einen so schnell zu Hause fühlen lässt, wie wenn man trinkt.
    Nach ein paar Stunden pflanzten wir uns in ein Taxi, Linda und ich, und fuhren zurück. Ich weiß davon nichts mehr, auch nicht vom Rest der Nacht. Aber wir hatten einige Flaschen mitgenommen und noch die eine oder andere getrunken, und Linda erzählte mir, ich sei ins Badezimmer gegangen und habe zu singen und zu schreien angefangen.
    "Amsel! Amsel! Mach's gut, Amsel!"
    "Amseln sterben! Alles stirbt, stirbt, stirbt!"
    "Wassermelonen und Hunde sterben! Frösche und Häuser! Nutten und Fische!"
    "Amsel, Amsel, Amsel, mach's gut!"
    Ich habe die Amsel da so 25 bis 30 Minuten besungen. Dann sei Linda ins Badezimmer gekommen und habe mich gebissen. Danach sei ich aus dem Badezimmer raus, ins Bett gegangen und sei eingeschlafen.


    ----

    Das Publikum in Hamburg war komisch. Wenn ich ihnen ein Gedicht zum Lachen vorlas, lachten sie, aber wenn ich ihnen ein ernstes vortrug, gab es starken Beifall.
    Eine wahrhaft andere Kultur.
    Vielleicht lag es daran, dass sie zwei bedeutende Kriege in Serie verloren hatten, vielleicht lag es daran, dass ihre Städte von Bomben total zerstört worden waren, die Städte ihrer Väter.
    Meine Gedichte waren nicht intellektuell, aber einige von ihnen waren ernst und verrückt. Ich hatte wirklich zum ersten mal das Gefühl, dass die Leute die Gedichte verstanden.
    Das warf mich zurück, ich musste also mehr trinken.


    -----


    ...und dann sagten wir auf Wiedersehen, stiegen in den Zug ein, hinzu kommt noch das Abschiedswinken durchs Zugfenster. Wenn man sowas ernst nimmt, dann ist das eins der traurigsten Erlebnisse im ganzen Leben, und am besten wendet man den Trick an, man sei gelangweilt, sonst kann einem das an die Nieren gehen, und außerdem hält der Zug nicht an oder fährt rückwärts, und so ist das also ein bißchen langsames Sterben, gar nicht gut, am besten geht man ins Abteil und setzt sich hin und sucht nach Eisenbahnkarten und Zigaretten, kontrolliert das Gepäck, so dass einem später nichts auf den Kopf fällt, kuckt nach, ob sich die Armstützen verstellen lassen, kontrolliert den Pass und die Verstopfung, überlegt anschließend, wie und wann man was zu trinken holt...
    [...]
    Aber es gab auch hier den Kampf ums Überleben, die Begierde, den Mord, den Wahnsinn, den Verrat, die Sinnlosigkeit, die Angst, den Stumpfsinn, falsche Götter, Vergewaltigung, Trunksucht, Rauschgift, Hunde, Katzen, Kinder, Fernsehen, Zeitungen, Toiletten gestrichen voll, blinde Kanarienvögel, Einsamkeit [...]
    Das Fernsehen hält mehr kaputte Ehen zusammen als gemeinsame Kinder oder die Kirche. Wenn man an all die Millionen denkt, die zusammenleben ohne es zu wollen, und die ihren Beruf hassen und Angst haben, ihn zu verlieren, dann wundert es einen nicht, dass ihre Gesichter so aussehen, wie sie aussehen. Es ist fast unmöglich, sich ein durchschnittliches Gesicht anzuschauen, ohne sich nicht schließlich wegdrehen zu müssen und woanders hinzuschauen, was anderes anzuschauen, eine Apfelsine, einen Felsen, eine Flasche mit Terpentin oder den Arsch von einem Hund.
    Selbst in den Gefängnissen und Irrenhäusern findet man keine vernünftigen Gesichter mehr...
    Kaum zu glauben, aber letzten Endes kam Paris, der Bahnhof von Paris.

    • Zitieren
  • blackpope
    Gast
    • 20. Oktober 2006 um 03:51
    • #3

    Vergiss es

    Also pass auf, wenn ich sterbe, will ich
    keine Tränen, sieh nur zu, dass ich
    abgeräumt werde, ich hatte ein
    erfülltes Leben, und wenn überhaupt einer
    eine Startvorgabe hatte, dann ich.
    Ich hatte sieben oder acht Leben
    in einem. Mehr kann man
    nicht wollen.
    Am Ende sind wir alle gleich
    also bitte keine Reden
    es sei denn, du willst sagen:
    Er wettete auf Pferde
    und darauf verstand er sich
    sehr gut.

    Du bist nach mir dran, und
    ich weiß schon jetzt etwas
    das du nicht weißt.
    Vielleicht.

    • Zitieren
  • Onkel
    Anfänger
    Punkte
    140
    Beiträge
    28
    • 20. Oktober 2006 um 10:10
    • #4

    Kann mir einer kurz erklären was das soll, habs mir nicht ganz durchgelesen :confused: ich verstehs nicht :rolleyes:

    • Zitieren

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