[h=1]UPC Cablecom hebt TV-Verschlüsselung auf[/h] Per 1. Januar 2013 sendet der grösste Schweizer Kabelnetzbetreiber 55 Sender unverschlüsselt. Im Grundanschluss enthalten ist auch eine Internetleitung mit 2 MBit/s.
von David Lee (16.10.2012)
Völlig überraschend hat UPC Cablecom heute morgen kurzfristig eine Pressekonferenz für 13.30 Uhr einberufen und dabei «die grösste Umstellung der Schweizer TV-Landschaft seit der Einführung des digitalen Fernsehens» angekündigt. Das ist nicht übertrieben: Die digitale Grundverschlüsselung wird aufgehoben. Dies dürfte eine ganze Reihe von Konsequenzen für die Nutzer haben. Vor allem lässt sich Digitalfernsehen ohne Settop-Box und ohne SmartCard nutzen, also alleine durch das Abonnieren eines Kabelanschlusses. Damit entfallen auch sämtliche Restriktionen, die durch die Settop-Box und die SmartCard gegeben sind.
Sendungen lassen sich ohne Verschlüsselung mit jedem dafür geschaffenen Gerät in der Originalqualität aufzeichnen, es braucht keinen speziellen Recorder von UPC Cablecom mehr; Fernseher, die USB-Recording unterstützen, können direkt auf einen kleinen Speicherstick aufzeichnen. Auch jede gewöhnliche Settop-Box dürfte funktionieren.
Im Kabelanschluss enthalten ist auch ein Internetabo mit einer Geschwindigkeit von 2 Mbit/s. Das bedeutet: wer keine höhere Geschwindigkeit braucht, kann TV und Internet ohne spezielles Abo nutzen - die Miete des Kabelanschlusses genügt. Diese wird dafür leicht teurer: von Fr. 27.45 pro Monat auf Fr. 28.40. Im übernächsten Jahr soll es noch einmal eine geringfügige Erhöhung auf Fr. 29.05 geben.
Die Aufhebung der Verschlüsselung gilt für die 55 Sender des Grundangebots (inklusive 19 HD-Sender). Für diejenigen Kunden, die das derzeit geltende digitale Grundangebot «Mini» mit eben genau diesen Sendern für 4 Franken pro Monat abonniert haben, wird das Angebot auf 70 Programme ausgebaut. Kunden, die auf das neue digitale Grundangebot wechseln wollen, können diesen Wechsel unter Einhaltung der vertraglichen Kündigungsfrist bzw. auf das Ende ihrer jeweiligen Vertragsdauer vollziehen. Der Wechsel erfolgt kostenfrei. Pech haben die Kunden, die eine SmartCard für 99 Franken gekauft haben – sie ist ab Anfang 2013 überflüssig, sofern nur das Grundangebot genutzt wird.
Apropos Grundangebot: Analoges Fernsehen läuft bis auf weiteres mit den bestehenden 36 Sendern weiter. UPC Cablecom stellt jetzt schon Personen einen DVB-C-Tuner zur Verfügung, welche keinen solchen in ihrem Fernseher eingebaut haben (betrifft vor allem Röhrengeräte). Damit wird offensichtlich der endgültige Umstieg auf digital vorbereitet.
Weiterhin keine neuen Informationen gibt es zur schon lange erwarteten neuen Digital-TV Plattform Horizon. Diese würde es Cablecom erlauben, weiterhin mit separaten TV-Angeboten Geld zu verdienen. Denn für die vielen praktischen Zusatzdienste wie Video on Demand,
Streaming, Live Pause oder zeitversetztes Fernsehen wird nach wie vor ein spezielles TV-Abo nötig sein.
Die Stiftung für Konsumentenschutz fordert, dass Swisscom und Sunrise nun nachziehen sollen. Allerdings übertragen diese beiden Anbieter das TV-Signal über den Internetanschluss der Telefonleitung, was ein technisch anderes Verfahren ist. Auch ein unverschlüsseltes Signal könnte von einem gewöhnlichen Fernseher nicht ohne Settop-Box angezeigt werden.
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In den Set-Top-Boxen von UPC Österreich kann man nicht mal die Sender sortieren. Die sind so etwas von schrottig.
Bei uns wird sich in dieser Richtung wohl nichts verbessern.
Cu
Verbogener