DVDs mit Kopierschutz herunterladen und selber brennen
CSS war ja bekanntlich eine Totgeburt. DVD-Downloadshops zeichneten sich in der Vergangenheit nicht gerade durch begeistert strömende Kundenmassen aus. Insofern ist es natürliche eine logische Konsequenz, zwei schlechte Ideen zu einem noch schlechteren Konzept zu kombinieren. Aus der Reihe "Produkte, die die Welt nicht braucht": nach dem Brennen kopiergeschützte Download-DVDs.
Sonic Solutions Inc. brauchte immerhin zwei Jahre, um nun eine Lösung zu präsentieren, die von den paranoiden Filmstudios akzeptiert wird. Mit "Qflix" ist es nun möglich, DVDs im Windows-Media-Format herunterzuladen. Das Windows-DRM erlaubt eine bestimmte Anzahl von Brennvorgängen. Die erzeugten DVDs enthalten ihrerseits wieder einen Kopierschutz: das seit Jahren geknackte CSS. Nun ist man schon länger gewohnt, dass die Medienindustrie ihre Kundschaft beim Entwickeln neuer Produkte ein wenig aus den Augen verloren hat. Die Verwendung eines längst geknackten DRM-Systems könnte demnach bereits als erstaunlicher Schritt hin zu mehr Kundenfreundlichkeit interpretiert werden. Bevor nun Weltbilder völlig zusammenbrechen: davon kann keine Rede sein.
Denn beruhigenderweise sind DRM und CSS nur der Anfang. Qflix braucht darüberhinaus kompatible DVD-Brenner, welche das CSS-Schreiben unterstützen. Außerdem müssen auch die DVD-Rohlinge gesonderten Spezifikationen unterliegen, andernfalls scheitert der Schreibvorgang.
Und damit bewegt sich die Industrie wieder auf den gewohnten Wegen - eine "neue" Technologie, die Kundenfreundlichkeit suggeriert. Basierend auf veralteter Technik, für die man indessen neue Geräte und neue Leermedien braucht. Und wenns niemand kauft, sind die Raubkopierer schuld.
Quelle gulli.com