Shanghai (dpa) - Lewis Hamilton droht wegen eines Fan-Videos vor der Fahrt zum scheinbar sicheren WM-Triumph eine Strafe - für Fernando Alonso könnte damit noch das ersehnte »Wunder« wahr werden.
Drei Tage vor dem Großen Preis von China tauchte ein Video auf, das ein umstrittenes Bremsmanöver des britischen Formel-1-Spitzenreiters bei seinem Japan-Grand-Prix-Sieg dokumentiert. Der Automobil-Weltverband FIA zitierte Hamilton daraufhin in Shanghai vor die Renn-Kommissare.
Die Aufzeichnung beim Internetanbieter »YouTube« zeigt Hamiltons Aktion beim Regen-Rennen in Fuji während der zweiten Safety-Car-Phase: Hamilton bremst und steuert nach rechts - die hinter ihm fahrenden Mark Webber und Sebastian Vettel kollidieren mit ihren Wagen. Kurz nach Bekanntwerden der Existenz des Videos ließ das Formula One Management den Film mit dem Verweis auf Urheberrechte laut »YouTube« sperren.
Dies änderte jedoch nichts an der Kritik von Fahrer-Kollegen, die mit Hamilton hart ins Gericht gingen. »Ich denke, er hat einen Scheiß Job hinter dem Safety Car gemacht«, sagte Webber. Dem australischen Red-Bull-Piloten war seiner Meinung nach durch Hamiltons Mitverschulden der Heppenheimer Sebastian Vettel im Toro Rosso ins Heck gekracht. »Ich habe mich gewundert, was mit ihm passiert ist, ich dachte schon er gibt auf«, sagte Vettel über das Bremsmanöver. Vettel wurde für seinen Auffahrunfall zur Rechenschaft gezogen und in der Startaufstellung für den China-Grand-Prix um zehn Plätze strafversetzt. Nun hofft Vettel auf Gnade.
Eine FIA-Sprecherin betonte ausdrücklich, dass es sich im Fall Hamilton nicht um eine offizielle Ermittlung handele. Der WM-Spitzenreiter und sein McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis wurden lediglich zu den Vorfällen befragt. Eine weitere Untersuchung am 5. Oktober ist möglich - Hamilton könnte nachträglich bestraft werden. Denkbar ist eine Zurückversetzung in der Startaufstellung, sollten die Kommissare tatsächlich ein Vergehen feststellen. Die FIA-Strafen sind jedoch unkalkulierbar.
Profiteur der Brems-Affäre könnte Kollege Alonso werden. Der Spanier muss zwölf Punkte in den letzten zwei Rennen in Shanghai und am 21. Oktober im brasilianischen Sao Paolo aufholen. »Ich brauche ein Wunder, solange aber rechnerisch noch die Möglichkeit besteht, gebe ich nicht auf«, sagte der Spanier, der am rechten Handgelenk ein Schweißband in Zielflaggen-Optik trug. So sei er bei seinem eigenen Rennen Erster, scherzte er. Seine Zukunft bei McLaren-Mercedes ließ er weiter offen: »Es ist nicht an der Zeit, über nächstes Jahr zu reden.«
Quelle:04.10.2007 dpa
Mal sehen was das wieder wird.....
Grüße
urs