Der EeePC bekommt Geschwister
Die Familie bekommt Zuwachs: Der EeePC-Hersteller Asus will den Erfolg seines Lowcost-Laptops ausnutzen und jetzt auch Billig-PCs und Multimedia-Fernseher auf den Markt bringen. Bislang sind drei verschiedene Modelle geplant.
Mit dem Billig-Notebook EeePC landete Asus den Überraschungserfolg des Winters. Zu Hunderttausenden sollen die kleinen leichten Linux-Laptops schon verkauft worden sein, sind in Deutschland erst seit wenigen Tagen erhältlich. Die enorme Nachfrage machte den Hersteller mutig. Zur Cebit will er eine ganze Familie an "E"-Produkten zeigen.
Den Anfang werde der "E-DT" machen, berichtet " Digitimes". Hinter dem neuen Kürzel verberge sich ein Desktop-PC, der konsequent auf einen besonders niedrigen Preis hin konstruiert wurde. Angepeilt sei derzeit ein Stückpreis von 200 bis 300 Dollar, wobei man versuche, die magische Marke von 199 Dollar zu erreichen. Das ist natürlich nur durch eine Mager-Ausstattung zu schaffen. So soll zunächst Intels Billig-Chip Celeron als Antrieb dienen. Später im Jahr will Asus dann auf Intels zukünftige PC-Plattform "Shelton" umsteigen, die unter anderem zwei bis vier Gigabyte-Flash-Speicher vorsieht. Zudem sollen dann Intels neue "Diamondville"-Lowcost-CPUs in 45-Nanometer-Technologie eingesetzt werden.
Ein iMac-Klon für kleines Geld
Während der E-DT ohne Bildschirm daher kommt, soll der E-Monitor als Bildschirm mit integriertem PC geliefert werden. Damit folgt Asus Apples Design-Vorbild iMac. Anders als Apples All-In-One-Computer wird aber auch der E-Monitor eine Billig-Nummer sein. Er soll zu einem Kampfpreis von 499 Dollar in die Läden kommen. Ob er dann mit einem 19- oder 21-Zoll Display ausgestattet sein wird, ist offenbar noch nicht entschieden. Auch in diesem Gerät sollen Intels "Shelton" und "Diamondville" eingebaut werden. Weil die aber erst in einigen Monten erwartet wird, plant Asus derzeit, den E-Monitor erst im September auf den Markt zu bringen.
Etwa zeitgleich und zudem passend zur Internationalen Funkausstellung in Berlin, will das Unternehmen in den Markt für TV-Geräte einsteigen. Den Anfang soll ein 42-Zoll-Plasma-Fernseher machen. Anders als die übrigen Mitglieder der "E"-Familie soll sich dieses Gerät allerdings nicht durch einen besonders niedrigen Preis auszeichnen. Stattdessen will Asus den Flachbildfernseher durch einen integrierten PC aufwerten. Derart gepimpt soll der 42-Zöller rund 200 Dollar mehr kosten als vergleichbare TV-Geräte - so zumindest der Plan.
Bleibt es bei Linux?
Noch sind all diese Produkte freilich nur heiße Luft. Angesichts der Schwierigkeiten, die Asus hat, den EeePC in ausreichenden Stückzahlen zu liefern, steht zu befürchten, dass wir auch auf die jetzt angekündigten Produkte länger warten müssen, als es Asus derzeit plant.
Spannend sind diese Ankündigungen aber allemal. Insbesondere der E-Monitor hat gute Chancen sich ebenso schnell zum Kultgerät zu entwickeln wir der EeePC. Apple iMac jedenfalls verkauft sich seit Jahren bestens und hat im PC-Lager schon Nachahmer gefunden, so etwa Dell mit dem XPS One. Unklar ist bislang freilich, ob die künftigen Geräte, so wie der EeePC, mit einem Linux-Betriebssystem ausgeliefert werden. Für langjährige Windows-Anwender könnte ein solcher Verzicht zu einer Kaufhemmung führen.