Yahoo lehnt das milliardenschwere Übernahme-Angebot von Microsoft offenbar als zu niedrig ab. Der US-Internetkonzern sehe sich mit der Offerte des weltgrößten Softwareherstellers mit einem Gesamtvolumen von nunmehr knapp 42 Milliarden Dollar als unterbewertet und wolle das Angebot am Montag zurückweisen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Damit deutete sich allerdings erstmals konkreter an, dass die Yahoo-Führung bereit sein könnte, bei einem höheren Preis über einen Verkauf des Konzerns zu verhandeln.
Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf eine eingeweihte Person, das Yahoo-Direktorium lehne das Microsoft-Angebot über 31 Dollar je Aktie ab, weil es nicht die Risiken einkalkuliere, dass eine Übernahme am Widerstand der Kartellbehörden scheitern könnte. Es sei unwahrscheinlich, dass Yahoo die Annahme einer Offerte unter 40 Dollar je Anteilsschein in Erwägung ziehe. Bei einem Preis von 40 Dollar je Papier hätte das je zur Hälfte aus einer Barzahlung und Aktien bestehende Angebot ein Gesamtvolumen von 51,1 Milliarden Dollar. Yahoo und Microsoft wollten sich nicht dazu äußern.
Die ursprüngliche Offerte vom 1. Februar hatte einen Wert von 44,6 Milliarden Dollar und bedeutete einen Aufschlag von 62 Prozent auf den damaligen Kurs der Yahoo-Aktien. Seitdem ist der Microsoft-Kurs jedoch gefallen und damit auch der Angebotswert.
Das "Wall Street Journal" berichtete weiter, Yahoo habe eine Reihe von Alternativen geprüft. Dazu gehöre auch eine Zusammenarbeit mit dem Rivalen Google, um Yahoos Eigenständigkeit zu erhalten. Ein zweiter Bieter ist aber bislang nicht in Erscheinung getreten, und an der Börse gehen viele Experten davon aus, dass Yahoo wahrscheinlich nur der Versuch bleibe, einen höheren Preis herauszuschlagen.
Microsoft will mit einer Übernahme Yahoos im Internet-Geschäft Boden auf Marktführer Google gutmachen. Es wäre die bislang größte Fusion zweier Computertechnologie-Konzerne.
Quelle: http://www.n-tv.de