Bereits vor zwei Wochen haben wir darüber berichtet, dass der DSL-Markt in Deutschland in diesem Jahr vor einem Umbruch steht. Dabei erklärte Versatel-Chef Peer Knauer, dass man über einen Zusammenschluss mit United Internet und Freenet nachdenke.
Dadurch will man sich zum einen für die sinkenden Preise im DSL-Markt rüsten und zum anderen ein Gegengewicht zur Deutschen Telekom und Vodafone-Arcor schaffen. Nun meldete sich auch Ralph Dommermuth, Chef von United Internet zu Wort und erklärte, dass ein solcher Zusammenschluss durchaus denkbar wäre.
"Die Idee hat Charme. Der Markt konsolidiert sich, und es spricht vieles dafür, einige der derzeitigen Anbieter zusammenzuführen", so Dommermuth im Gespräch mit dem Handelsblatt. Gespräche zwischen United Internet, Versatel und Freenet gebe es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht.
Für den Fall eines Zusammenschlusses stellte Dommermuth klar, dass United Internet eine führende Rolle spielen wolle. "Von der Größe her hätten Telefonica oder wir sicherlich eher die Kraft, das DSL-Geschäft von Freenet zu kaufen und Versatel zu übernehmen. Das heißt aber nicht, dass wir ein solches Szenario realisieren wollen."
Auch wenn die Unternehmen momentan noch nicht über einen Zusammenschluss verhandeln, gibt es schon zahlreiche Spekulationen über die Zukunft des deutschen DSL-Marktes. So heißt es, dass auch QSC oder Telefonica mögliche Kandidaten für einen Verbund im DSL-Markt sind.
Der Grund hierfür ist, dass United Internet keine eigene Netzinfrastruktur hat, sondern nur als Reseller auftritt. Nach einem möglichen Zusammenschluss mit Versatel hätte man zwar ein eigenes Netz, dieses beschränkt sich jedoch nur auf wenige Gebiete in Deutschland.