Der Entwickler und der Publisher des beliebten Online-Rollenspiels World of Warcraft klagen gegen den Hersteller des Cheat-Bots "Glider". Das kleine Programm ermöglicht Spielern, rund um die Uhr am Online-Geschehen teilzunehmen, ohne dafür vor dem Rechner sitzen zu müssen.
Im Rahmen der Klage soll das Gericht für Blizzard und Vivendi feststellen, dass Michael Donnelly mit seiner Firma MDY Urheberrechte verletzt, berichten die Kollegen von heise. Bereits im Jahr 2006 hatte Donnelly eine Feststellungsklage eingereicht, mit der er die Legalität seiner Software nachweisen wollte. Sowohl in der alten als auch in der neuen Klage steht das Urteil noch aus.
Vivendi und Blizzard geben an, dass sie durch den Cheat-Bot finanzielle Verluste zu beklagen haben. Verkauft MDY 100.000 Glider-Bots, gehen den beiden Unternehmen 10,5 Millionen US-Dollar durch die Lappen. Grund: Ein Bot benötigt lediglich einen Monat um das höchste Level zu erreichen, ein 2 Stunden pro Tag spielender Nutzer dagegen rund 8 Monate. Durch das kürzere Abonnement gehen Einnahmen verloren.
Zudem erhielt Blizzard nach eigenen Angaben bereits 465.000 Beschwerden wegen der Cheat-Bots. Das Sozialleben innerhalb des Spiels leidet darunter, da man sich mit den Bots nicht unterhalten kann. Man sieht dadurch auch Nachteile für den Ruf von World of Warcraft. Nicht zu vergessen ist die Vergabe von Ressourcen, die durch die Bots durcheinander gebracht wird.