Die extrem niedrigen Preise für Arbeitsspeicher fordern ihr erstes Opfer. Der taiwanische RAM-Hersteller TwinMOS stellt die Produktion Mitte April ein. Hintergrund sollen die in den letzten Monaten immer weiter eingebrochenen Preise sein, die andere Hersteller bereits zu vorübergehenden Produktionsstopps zwangen.
Nach Angaben des taiwanischen Branchendienstes DigiTimes schließt TwinMOS zum 15. April 2008. Das Unternehmen habe noch versucht, einen möglichen Übernahmeinteressenten zu finden, was letztlich aber nicht gelungen sein soll. Außerdem habe man versucht, die durch die niedrigen Preise entstandenen Probleme durch interne Umstrukturierungen in den Griff zu bekommen, was jedoch scheiterte.
Die meisten Mitarbeiter von TwinMOS sollen bereits bei einem Hersteller von Flash-Modulen einen neuen Job gefunden haben. Die RAM-Industrie leidet derzeit unter den extrem niedrigen Preisen. Der japanische Hersteller Elpida hat deshalb bereits massive Preiserhöhungen angekündigt, andere Produzenten wollen nachziehen.
Auslöser der Krise war eine zu starke Bevorratung im Vorfeld der Einführung von Windows Vista. Die Hersteller hatten ihre Lager gefüllt, weil sie davon ausgingen, dass die Nachfrage mit der Einführung des neuen Betriebssystems explodieren würde. Die Verkaufszahlen von Vista konnten die Erwartungen jedoch nicht erfüllen, so dass die Hersteller auf ihren Chips und Modulen sitzen blieben, was wiederum starke Verluste nach sich zieht.