Um ihre zweifelhaften Botschaften und häufig auch noch virenverseuchten E-Mails durch die Filter zu schleusen, bedienen sich die Spamversender immer raffinierterer Tricks. Inzwischen sind sie nach Angaben des Sicher- heitsdienstleisters CommTouch dazu übergegangen, den Müll hinter legitimen Inhalten zu verstecken.
Unter anderem würden Bilder von bekannten Diensten wie Flickr verwendet, um den Spam-Mails einen Anschein von Authentizität zu verleihen, so CommTouch. Außerdem sei es üblich, Spam-Nachrichten in scheinbar legitime Mails bekannter Webdienste wie Microsofts Hotmail einzuschleusen.
In seinem jüngsten Bericht zur aktuellen Spam-Situation erklärte CommTouch, dass die Versender durch ihre Taktik versuchen, die Filter zu überlisten. Beim Filtern versuche man im Normalfall, die Zahl der fehlerhaft geblockten, legitimen Nachrichten so gering wie möglich zu halten, was die Spammer dazu bewegt, ihre E-Mails möglichst glaubwürdig zu gestalten.
In einem konkreten Fall wurden im Januar 2008 über 250 Millionen Spam-Mails verschickt, die auf den ersten Blick eine Einladungsbestätigung von Microsofts Webmail-Service Hotmail darstellten. Erst beim Öffnen erkannten die Empfänger, dass es sich um Werbung für ein bekanntes potenzsteigerndes Mittel handelte.
Nach Angaben von CommTouch lag der Anteil des Spams im ersten Quartal bei 60 bis 94 Prozent des gesamten E-Mail-Verkehrs. Im gleichen Zeitraum wurden täglich über 350.000 so genannte Zombie-PCs für den Versand von Werbemails verwendet.