Das schnell wachsende Geschäft mit Spielgeld und virtuellen Gegenständen aus Online-Games wirkt sich inzwischen massiv auf den Security-Sektor aus. Mit Trojanern versuchen Kriminelle zunehmend schnelles Geld zu machen.
13 Prozent der Malware, die in einer jetzt von Fortinet veröffentlichten Studie erfasst wurde, zielt darauf ab, Passwörter von Nutzer-Accounts in World of Warcraft und anderen Angeboten zu entwenden. Anschließend beraubt man den Spieler seiner online gesammelten Habseligkeiten und veräußert diese offline an Interessierte weiter.
Besonders stark sind solche Trojaner in China und Taiwan verbreitet. Von dort breiten sie sich allerdings inzwischen in alle Welt aus. "Während China und Taiwan immer noch den Schwerpunkt bilden, haben die Aktivitäten aber beispielsweise in der Türkei deutlich zugenommen", sagte Derek Manky, Sicherheitsexperte bei Fortinet.
So wurden 36,5 Prozent aller Angriffe auf Nutzer-Accounts im Juni in China gezählt, 31,1 Prozent in Taiwan. Mit 15,4 Prozent liegt die Türkei inzwischen auf Rang 3. Die meisten Attacken stammen dabei vom Trojaner "W32/OnlineGames!tr", der Passwörter ausspäht und an einen externen Server verschickt.
Neben World of Warcraft stehen auch die in China beliebten Spiele YouXiChaYuan und Perfect World massiv unter Beschuss. Bisher sind die genauen Verbreitungswege und Funktionsmechanismen der meisten Trojaner noch nahezu unbekannt, hieß es. Die Analysen nehmen aber zunehmend Raum bei der Arbeit der Sicherheits-Unternehmen ein.