Die Ära eines der ersten Internet-Provider geht in Deutschland zu Ende: Ende Juli stellt CompuServe seine Dienste ein. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1969 unter dem Namen Compu-Serv Network in den USA gegründet.
Bereits in den 70er Jahren ermöglichte die Firma ihren Kunden die Einwahl in ihre Rechner und den Versand von E-Mails. Im darauf folgenden Jahrzehnt begann man vor allem mit privaten Nutzern zu wachsen, denen der weltweit erste Chat sowie zahlreiche Foren zur Verfügung standen.
In den 90ern trug CompuServe wesentlich zur schnellen Verbreitung von Internet-Zugängen bei. Allerdings wurde hier auch die Basis für den Niedergang gelegt. Während immer mehr Konkurrenten an den Markt kamen und die Preise fielen hielt CompuServe lange an seinen hohen Tarifen fest. Die Übernahme durch AOL und darauf folgende Probleme bei der Zusammenführung der beiden Communities gaben der Firma zumindest in Deutschland den Rest.
Den aktuell noch rund 11.000 Kunden hat die Mutterfirma AOL, die inzwischen zu Hansenet/Alice gehört, nun gekündigt. Betroffen sind jene Anwender, die sich noch über den Provider ins Netz einwählen. Auch die E-Mail-Adressen fallen bei Abschaltung der Systeme weg. Lediglich Nutzer des "CompuServe Classic"-Tarifs, der von den USA aus betreut wird, können ihre Adresse behalten.