Ein nackter Busen wirbt für eine Radiostation — für das EU-Parlament hört da der Spass auf.
Naomi Campbell in schwarzer Unterwäsche. Nichts Aussergewöhnliches, könnte man meinen. Doch das EU-Parlament will genau das verbieten. Denn Naomi wirbt nicht etwa für sexy Lingerie – sondern für ein Waschmittel.
Das soll in Zukunft nicht mehr möglich sein. Die Europaparlamentarier haben diese Woche entschieden: Werbung, die Geschlechterklischees zementiert, ist diskriminierend und sexistisch. Und ist deshalb zu verbieten.
Kommt das Verbot wirklich, wird sich die Werbelandschaft komplett verändern. Nicht nur der nackte Busen, der für eine Radiostation wirbt, ist dann Geschichte. Auch eine züchtig bekleidete Hausfrau darf dann nicht mehr für einen Staubsauger werben.
Mit diesem Verbot droht vielen Werbungen das Aus: Auch der halbnackte Bauarbeiter darf dann nicht mehr für Cola Light werben. Schliesslich ist das ebenso ein geschlechterspezifisches Klischee.
Witzige Werbung aber lebt ja gerade davon, mit Klischees zu spielen.
Vielleicht pfeift die EU-Kommission die Moralapostel vom Parlament noch zurück.
Wäre doch schade um den nackten Busen und das Six-Pack des Bauarbeiters.