MySpace-Chef: Verdienen mit Raubkopien Geld - neues Modell
Die Social-Networking-Plattform MySpace hat einen Weg gefunden, mit illegalen Musikstücken und Video-Clips Geld zu verdienen. "Wir können inzwischen jedes Video erkennen, dessen Rechte nicht unseren Nutzern gehören. Aber wir wollten es den Menschen nicht verbieten, solche Videos hochzuladen. Also sind wir zu den Besitzern der Rechte gegangen und haben denen gesagt: Wir können gemeinsam Geld verdienen, wenn wir Werbung an diese Videos hängen", sagte MySpace-Gründer Chris DeWolfe der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Damit habe sich das Denken in der Medienbranche sehr geändert. "Raubkopierte Musik und Videos gibt es sowieso. Das ermöglicht die Technik, und die kann man nicht bekämpfen. Also ist es besser, wenn man damit Geld verdient", betonte der 42-jährige. Er hatte sein Unternehmen vor zwei Jahren für 580 Millionen US-Dollar an den US-Medienriesen News Corp. verkauft, der von Rupert Murdoch kontrolliert wird. MySpace ist dem Unternehmensbereich Fox Interactive unterstellt, verdient sein Geld vor allem mit Werbung.
Auf einen positiven Jahresabschluss habe man sich vom ersten Tag an konzentriert, sagte DeWolfe. Zwischen Umsatz und Reichweite werde stets abgewogen. "Und in solchen wirtschaftlichen Zeiten sind wir darüber sehr froh, denn wir müssen jetzt nicht nach jemandem suchen, der uns zusätzliches Geld gibt", sagte der Unternehmen der "FAZ". Nach Schätzungen setzt die Plattform rund eine Milliarde US-Dollar, exakte Zahlen werden nicht veröffentlicht. Zu den größten Rivalen gehört Facebook, an dem auch Microsoft beteiligt ist.