Haug verteidigt Formel-1-Engagement von Mercedes
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat das Formel-1-Engagement des Automobilkonzerns trotz der Wirtschaftskrise nachdrücklich verteidigt. "Ein Motorsportengagement soll mit dafür sorgen, dass es mehr Arbeit in den Werken gibt. Das ist ein Animationsinstrument und die Faszination ist noch da. Die überwiegende Zahl der Autofahrer interessiert sich auch für Motorsport", sagte Haug in einem Interview der "Frankfurter Rundschau".
"Es ist ja nicht so, dass das Rennteam den Kollegen in der Firma das Geld wegnimmt. Unser Engagement ist keine Geldverschwendungsmaschine, sondern ein Werbeinstrument zur Darstellung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Das sehen auch unsere Kunden so."
Trotz der Notwendigkeit des Sparkurses verteidigte Haug auch die hohen Ausgaben für aus speziellem Material angefertigten Teile. "Das Team nimmt diese gern zitierte Radmutter nicht, um Geld zu verschwenden. Wir nutzen das Reglement, um uns einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Es geht um Millisekunden." McLaren-Mercedes sei etwa immer dagegen gewesen, dass 24 Stunden im Windkanal gearbeitet werde. "Aber, wenn es erlaubt ist, muss man mitmachen, sonst ist man nicht konkurrenzfähig. Wenn 30.000 Test-Kilometer erlaubt sind und sie fahren nur 10.000, dann verlieren sie die Rennen", sagte Haug. Der Rennstall schöpfe den Regelrahmen aus.
Kosten sollen gesenkt werden
"Die Formel 1 ist nicht nur Brumm Brumm am Sonntagnachmittag. Rennsport schafft auch Arbeitsplätze. Motorsport sorgt für Umsatz, und das nicht nur an den Rennstrecken", sagte Haug. "Die Formel 1 hilft eine Marke zu promoten und sie hilft nachweislich Autos zu verkaufen. Gebot der Stunde ist, möglichst kritisch alle Ausgaben unter die Lupe zu nehmen und Kosten zu senken und genau das tun wir."