Razzia bei Google & Co. - China geht gegen Internet-Pornos vor
Der Suchmaschinenanbieter Google und weitere Internet-Portale sind am Montag Opfer einer Razzia chinesischer Behörden geworden. Auslöser der staatsanwaltlichen Maßnahmen war nach Angaben der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) die Auflistung pornografischer Web-Sites in Suchergebnissen, die nicht durch Filter gesperrt waren. Betroffen sind neben Google auch der zweitgrößte Anbieter Baidu, sowie die populären Sites Sina und Sohu.
Sieben Regierungsorganisationen hätten mitgewirkt, um die "kulturelle Umgebung des Internet zu reinigen und die gesunde Entwicklung von Minderjährigen zu schützen", hieß es in einer Presseerklärung des chinesischen Staatsrates. Google und Baidu hätten es trotz mehrfacher Aufforderung der Zensoren versäumt, effiziente Maßnahmen gegen die erotischen Links einzuleiten, hieß es. Pornografie ist in China verboten. Ein Sprecher von Google wies die Anschuldigungen zurück. Das Land der aufgehenden Sonne gehört mit 250 Millionen Surfern zu den größten Märkten weltweit. Die chinesische Administration versucht durch Zensur und rigide Blockierungsmaßnahmen freie Meinungsäußerung zu unterdrücken. Zahlreiche Web-Sites sind nicht oder nur unter großen Umwegen erreichbar