Müssen die Fans bei der Olympiade 2014 in Sotschi auf deutsche Sender ausweichen? SRG-Chef Armin Walpen (60) will sparen.
Armin Walpen zum Sparkurs: «Die Schmerzgrenze ist erreicht.» (Sabine Wunderlin)
Die SRG steckt tief in den roten Zahlen. Im vergangenen Jahr fehlten dem Medienkonzern 79 Millionen Franken. Ein riesiger Posten in Walpens Rechnung sind die Sportübertragungsrechte.
Für die Olympiade in Peking und die Fussball-Europa-meisterschaft im letzten Jahr gab die SRG den Rekordbetrag von 41 Millionen Franken aus, für Walpen ist die «Schmerzgrenze erreicht». Immerhin sind die Übertragungsrechte für die Olympischen Winterspiele in Vancouver (CDN) und die Fussball-WM in Südafrika im Jahr 2010 bereits mit 38 Millionen Franken budgetiert. Auch die Rechte für die Sommerspiele in London 2012 hat die SRG noch an Land gezogen.
Doch was danach passiert, hängt von den Preis-vorstellungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ab. Der Verband mit Sitz in Lausanne will die Fernsehrechte für die Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi via die Sportrechte-Agentur Sportfive an die einzelnen Sender in den jeweiligen Ländern vergeben – und nicht mehr wie früher en bloc, im Rahmenvertrag mit der Euro*pean Broadcasting Union (EBU), einem Zusammenschluss aller öffentlich-rechtlichen Sender Europas.
Dann wird das IOC richtig zuschlagen, fürchtet Walpen, «denn immer noch mehr Geld zu generieren, ist das Einzige, was die inte*ressiert». Die Verhandlungen mit Sportfive beginnen in den nächsten Monaten. Der SRG-Chef schaltet schon jetzt auf stur: Er sei keinesfalls bereit, «einen Fantasiebetrag» zu entrichten. «Wenn wir uns nicht auf annehmbare Konditionen einigen können, verzichten wir.» Mit anderen Worten: Er lässt die Winterspiele sausen und die Schweizer Fans müssten auf ausländische Sender ausweichen.