Verkaufsverbot für einzelne Powerline-Adapter in Schweden
ZitatDie für elektrische Sicherheit zuständige Behörde Elsäkerhetsverket hat bestimmte Powerline-Adapter vom Markt genommen. Nach Messungen der Behörde verstößt das Modell LevelOne PLI-2030V2 gegen das nationale Gesetz zur elektromagnetischen Verträglichkeit (SFS 1992:1512). Deshalb sprach Elsäkerhetsverket im Februar ein Verkaufsverbot für die Adapter aus.
Dem Hersteller Digital Data zufolge kamen vom Januar 2008 bis Januar 2009 rund 700 Geräte in Verkehr. Da die Überschreitung der Emissionsgrenzwerte gering sei, habe es keines Rückrufs bedurft. Auswirkungen auf den EU-weiten Vertrieb des Adapters hat die schwedische Entscheidung nicht, da die Geräte laut Hersteller die in der Norm EN 55022:1998 (Störaussendung: Einrichtungen der Informationstechnik – Grenzwerte und Meßverfahren) definierten Grenzwerte einhalten. Erst kürzlich hat das European Communications Office (ECO) die Übergangsfrist der für die CE-Kennzeichnung relevanten Norm vom 1. 10. 2009 bis zum 1. 10. 2011 ausgedehnt.
Die Powerline-Technik ist seit Jahren nicht nur bei der Inhouse-Vernetzung, sondern auch als Last-Mile-Zugangstechnik umstritten, da sie zum Datentransport hochfrequente Signale über Stromleitungen schickt, die unweigerlich einen Teil der Energie abstrahlen und so als schwache Störsender agieren. Hierzulande gab es nach Auskunft der zuständigen Regulierungsbehörde Bundesnetzagentur von 2005 bis 2008 lediglich elf Störungsmeldungen, die sich auf einzelne Powerline-Geräte zurückführen ließen. Die betroffenen Nutzer mussten auf andere Vernetzungstechniken umsteigen. Lediglich in einem Fall kam es zu einem Ordnungswidrigkeitenverfahren, das gegen geringe Gebühr eingestellt wurde. Ein Vertriebsverbot für eine bestimmte Geräteserie wurde in Deutschland noch nicht ausgesprochen. (ea/c't)