Es sieht nicht gut aus für Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM): Die Zahlen für das zweite Quartal 2011 (Juni bis August), die der kanadische Blackberry-Hersteller gerade veröffentlicht hat, sind geradezu dramatisch.
Im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr sank der Gewinn um 58,7 Prozent. Betrug dieser 2010 noch 577,8 Millionen Euro, sind es aktuell nur noch rund 238,5 Millionen Euro. Hauptgrund für die schwache Performance sind die enttäuschenden Verkäufe der RIM-Smartphones.
Im zweiten Quartal 2011 konnten die Kanadier gerade einmal 10,6 Millionen Stück an Mann und Frau bringen, ein Jahr zuvor waren es noch 12,1 Millionen Blackberrys gewesen. Auch das neue PlayBook erwies sich bisher als große Enttäuschung: Gerade einmal 200.000 Stück der Blackberry-Tablets wurden verkauft, weniger als die Hälfte dessen, was Analysten vor dem Marktstart erwartet hatten. Im Vergleich hat Apple im selben Zeitraum rund 20,3 Millionen iPhones und 9,3 Millionen iPads verkauft.
RIM-Co-Chef Jim Balsillie ist optimistisch, Analysten sind es nicht
Jim Balsillie, einer der beiden CEOs von RIM, schob die Schuld auf die schlechten Verkäufe älterer Blackberry Modelle. Die zuletzt im August eingeführten neuen Geräte seien zwar von der Presse ausgezeichnet aufgenommen worden, so Balsillie, allerdings seien im zweiten Quartal nur zwei davon auch tatsächlich in Nordamerika und Großbritannien auf den Markt gekommen – und das in den letzten drei Wochen des Quartals.
Research in Motion gibt sich trotz aller negativen Nachrichten optimistisch: Im laufenden Quartal will RIM zwischen 13,5 Millionen und 14,5 Blackberrys absetzen. Analysten gehen allerdings davon aus, dass viele Blackberry-User mit dem Kauf neuer Geräte erst mal warten. Im kommenden Jahr will RIM nämlich eine völlig neue Modellreihe einführen, die auf dem Betriebssystem QNX basiert. Dieses steckt derzeit nur im PlayBook. Wann QNX sein Blackberry-Debüt feiern wird, wollten die RIM- Manager aber noch nicht verraten.
Blackberry PlayBook
RIM-Tablet
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Die Märkte reagierten erwartungsgemäß alles andere als positiv: Im nachbörslichen Handel sackte die RIM-Aktie zeitweise um bis zu 16 Prozent ab. Wirtschaftsexperten rechnen nicht mit einer baldigen Erholung, zu stark sei die Konkurrenz derzeit. Eine Markteinführung von QNX-Modellen im Jahr 2012 könnte sich dabei als zu spät erweisen, schließlich stehen u. a. das iPhone 5 und die ersten Windows-Phone-7-Geräte von Nokia kurz vor der Veröffentlichung.
Siehe auch: RIM: Erste Anleger rufen nach Verkauf der Firma
Quelle: winfuture.de