Ein Angriff auf Server der Bundespolizei Mitte letzten Jahres geht offenbar auf ein kompliziertes Vater-Tochter-Verhältnis zurück. Kölner Fahnder ermitteln derzeit gegen einen hohen Beamten der Bundespolizei aus Frankfurt am Main, berichtet das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' (morgige Ausgabe).
Der Mann hatte seiner Tochter einen Trojaner auf den Rechner gespielt, um ihr Treiben im Internet zu überwachen. Die Tochter hatte allerdings einen Freund aus der Hacker-Szene, dem die Spionage auffiel. Um es dem neugierigen Vater heimzuzahlen, drang der Hacker in dessen Computer ein. Dort sah er, dass der Polizist dienstliche Mails an seinen Privatrechner umgeleitet hatte.
Das ebnete dem Hacker den Weg ins Innere der Bundespolizei. Als Folge des Angriffs musste der "Patras"-Server abgeschaltet werden, über den die Polizei Verdächtige observiert. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) erklärte die Computersicherheit daraufhin zur Chefsache.
Im Netz beanspruchten gleich mehrere Hacker den Ruhm für die Aktion. Vielleicht zu Recht: Der Server wurde - wie sich zwischenzeitlich herausstellte - zweimal geknackt. Bei der Veröffentlichung der Daten hatten die Angreifer unter anderem erklärt, mit der Aktion gegen eine Tendenz hin zu einem Überwachungsstaat protestieren zu wollen.
Quelle: WinFuture