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"Wir müssen ARD und ZDF nicht übertragen"

  • mandy28
  • 19. Juni 2012 um 09:54
  • mandy28
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    • 19. Juni 2012 um 09:54
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    Die Kabelbetreiber-Chefs von Unitymedia über Streit mit den Öffentlich-Rechtlichen, den Kampf um die Wohnzimmer-Hoheit und ihren Zank mit den Wettbewerbshütern

    Seit der Übernahme des Kabelnetzes von KabelBW ist Unitymedia Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber. Dem US-Investor Liberty Global gelang damit Ende 2011 der große Durchbruch im hiesigen Markt. Nun arbeiten Liberty-Chef Mike Fries und sein deutscher Unity-Geschäftsführer Lutz Schüler daran, den DSL-Anbietern mit neuen Angeboten und schnellen Internetleitungen den Rang abzulaufen.

    Allein, die deutschen Wettbewerbshüter haben bereits die KabelBW-Übernahme mit hohen Auflagen verbunden und Fries fürchtet weitere Einmischungen. Auch die deutschen Fernsehsender beobachten die Machtkonzentration im Kabelnetz mit Misstrauen: Sie wollen künftig nicht mehr dafür zahlen, dass ihre Programme ins Kabelnetz eingespeist werden. Schüler und Fries drohen dagegen mit Abschaltung. Ein Gespräch über den Streit ums deutsche Kabelnetz, den Kampf mit Apple und Co. um die Hoheit in den Wohnzimmern und über Piraterie im Netz.

    Welt Online: ARD und ZDF wollen nicht mehr länger dafür zahlen, dass ihre Fernsehinhalte in Ihren Kabelnetzen übertragen werden. Geht hier ein Teil Ihres Geschäftsmodells verloren?

    Lutz Schüler: Ja. Die öffentlich-rechtlichen Sender zahlen den deutschen Kabelprovidern bislang fast 60 Millionen Euro pro Jahr. Dank unseres Anteils daran können wir unseren Endkunden den Zugang zum Kabelnetz zu einem niedrigeren Preis anbieten. Vergleichen Sie mit anderen Ländern – in Deutschland sind die Kabelpreise sehr viel günstiger als etwa in den Niederlanden oder den USA.

    Welt Online: Die Sender argumentieren, dass Sie von ihnen abhängig sind – Sie könnten ihren Kunden schlecht Kabelfernsehen ohne ARD und ZDF anbieten, zudem sind Sie gesetzlich zur Übertragung verpflichtet.

    Schüler: Wir müssen die Sender von ARD und ZDF nicht übertragen, wenn diese keine Kapazitäten bei uns buchen, insbesondere müssen wir nicht jeden kleinen Spartensender der ARD übertragen. Was mich zudem wundert: Wie können die Sender es rechtfertigen, mit Gebührengeldern 274 Millionen Euro für den Betrieb des digitalen terrestrischen Fernsehens DVB-T auszugeben, das nur vier Prozent der TV-Zuschauer nutzen, und gleichzeitig gar nichts für den wichtigsten TV-Verbreitungsweg, das Kabel, zahlen zu wollen? Damit mischen sie sich in den Wettbewerb der Übertragungssysteme ein und das in doppelter Hinsicht. Denn obwohl wir grundsätzlich gesetzlich zur Übertragung ihrer Programme verpflichtet sind, verlangen ARD/ZDF von den Kabelnetzbetreibern zudem noch mehre Millionen Euro Urheberrechtsentgelte für das Recht zur Programmverbreitung. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir uns am Verhandlungstisch einigen werden – eine Lösung, in der die Sender gar nichts mehr zahlen, werden wir nicht akzeptieren.

    Welt Online: Sollten sich ARD und ZDF durchsetzen, werden als nächstes die privaten Sender vor Ihrer Tür stehen und nicht mehr bezahlen wollen.

    Schüler: Sicherlich. Die überlassen es den Öffentlich-Rechtlichen, sich die Hörner abzustoßen, und hoffen auf einfache Verhandlungen.

    Mike Fries: Dabei haben wir schon längst eine Einigung mit RTL erzielt: Sie zahlen weiter Einspeisegebühren, dafür teilen wir mit ihnen unsere Einnahmen aus den Zusatz-Kabelgebühren für das hochaufgelöste HD-Fernsehen. Das Modell funktioniert für Liberty Global und die Sender in anderen Ländern bereits sehr gut: In Holland etwa haben so viele Kabelkunden HD abonniert, dass wir in Summe den Sendern mehr Geld zurückgeben, als sie uns zahlen.

    Welt Online: Sind Ihre Kunden dazu bereit, einen Preisaufschlag für HD-Inhalte zu bezahlen?

    Schüler: Absolut: Seit Februar können die Zuschauer für vier Euro zusätzlich die neuen HD-Kanäle der privaten Sender sehen, und wir verkaufen inzwischen sehr viele HD-Receiver und HD-Abos. Das Produkt ist etabliert.

    Welt Online: Hilft das HD-Fernsehen dabei, die zögerlichen deutschen Zuschauer daran zu gewöhnen, fürs Abofernsehen zu bezahlen?

    Schüler: Ja. Inzwischen hat jeder zweite unserer 500.000 HD-Kunden auch ein kostenpflichtiges Programm-Paket abonniert. Wer Hunderte Euro für einen HD-fähigen Fernseher ausgibt, will den auch nutzen – und zögert nicht, sich für sieben Euro im Monat auch die passenden Inhalte dazu zu kaufen. Auch Sky und andere Abofernsehsender profitieren davon.

    Fries: Trotzdem ist das Abo-Fernsehen in Deutschland immer noch unglaublich günstig – in Belgien etwa zahlen unsere Kunden gut das Doppelte des deutschen Preises.

    Welt Online: Aktuell kaufen die Kabel-Kunden Ihre Digitalfernseh-Pakete aber doch vor allem, weil die privaten Sender im Kabelnetz verschlüsselt sind. Dabei haben Ihnen die Wettbewerbsbehörden inzwischen zur Auflage gemacht, ab dem Jahr 2013 unverschlüsselt zu senden – ist dann der Abo-Boom wieder vorbei?

    Schüler: Werbefreie Premium-Inhalte sind sehr gefragt und erfahren durch HD einen weiteren Schub. Wir wollen zudem unser Angebot in naher Zukunft noch ausbauen und den Abo-Kunden mit Horizon einen revolutionären neuen Kabel-Receiver anbieten, der neben dem klassischen linearen Empfang von Fernsehen eine ganze Reihe von Angeboten in einem Gerät, einer Benutzer-Oberfläche integriert: Freie Videos aus den Mediatheken, Zugang zu Youtube, kostenpflichtige Filme on Demand, dazu ein digitaler Videorekorder, Internetzugang…

    Welt Online: Ein Blick in den Technikpark eines gut sortieren Haushaltes zeigt aber: Ihrer Set-Top-Box steht eine heftige Schlacht ums Wohnzimmer bevor. Jeder bessere Fernseher hat neuerdings einen Internetanschluss, beherrscht Youtube, kann Apps laden. Auch Apple spielt inzwischen mit und bietet mit dem AppleTV und iTunes eine Lösung für Video on Demand und Streaming von Inhalten an. Dafür ist jeder iPhone- und iPad-Nutzer bereits mit seinem Apple-Kundenkonto angemeldet. Wie wollen Sie gegen diese Übermacht noch ankommen?

    Fries: Das sind alles spannende Konkurrenzangebote – doch keines davon integriert so viele verschiedene Inhalte wie unsere neue Horizon-Box. Das Apple-TV etwa beherrscht kein normales lineares Fernsehen, auch Abo-Sender gibt es keine. Die neuen Fernseher haben noch keine überzeugende Benutzeroberfläche, die Apps und Video-On-Demand integriert. Für unser Komplettangebot muss der Kunde zudem nur ein Gerät bedienen und nur eine Rechnung im Monat bezahlen. Die Erfahrung zeigt: Je unkomplizierter, desto mehr Kunden entscheiden sich für ein Produkt.

    Welt Online: Auch die Mobilfunkbetreiber haben einst den Fehler gemacht, Apple zu unterschätzen – inzwischen sind sie zu bloßen Inhalts- Durchleitern degradiert worden. Wie wollen Sie diesem Schicksal entgehen, wenn Apple-Chef Tim Cook sein Hobby AppleTV in naher Zukunft einmal ernster nehmen sollte und einen vernetzten Fernseher auf den Markt bringt?

    Fries: Wir haben viel von Apple gelernt: Es gewinnt derjenige, der die meisten Inhalte am einfachsten erreichbar macht. Ich suggeriere nicht, dass wir die selbe Marktmacht haben wie Apple – aber unsere neue Fernseh-Plattform ist als offenes System angelegt, sie erlaubt es jedermann, Apps und Inhalte dafür bereit zu stellen. Aktuell existieren Dutzende Kabelempfangs-Geräte nebeneinander, ein gemeinsamer Standard fehlt. Wir hoffen, dass unser neues Horizon-System einen solchen Standard definiert – unser Hardwarepartner Samsung wird die Box weltweit anbieten und bereits jetzt interessieren sich diverse internationale Kabelanbieter dafür.

    Schüler: Hinzu kommt: Wir besitzen die notwendige Infrastruktur, und verdienen auf drei verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette daran: Erstens müssen alle Inhalte durch unser Kabelnetz zum Endkunden, egal wer sie bereit stellt. Zweitens bündeln wir selbst Inhalte, und haben dabei gegenüber IT-Unternehmen wie Google einen Vorteil: Die Fernsehsender vertrauen darauf, dass wir ihre linearen Fernsehkanäle weiter schützen, und damit ihre Werbeeinnahmen sichern. Drittens können wir nun mit unserer Horizon-Lösung einen neuen Standard für das Wohnzimmer setzen, und mit Video on Demand und anderen Inhalten wie etwa Spielen Geld verdienen.

    Welt Online: Sie beschreiben genau ein Szenario, das jeden Wettbewerbshüter ins Grübeln bringen muss: Sie besitzen das Netz, bestimmen über die Inhalte darin und setzen auch noch den Endgeräte-Standard...

    Schüler: Nein, allen nennenswerten Anbieter wie Apple, Google oder Samsung entwickeln neue Lösungen. Horizon ist revolutionär, aber wir befinden uns damit in einem harten Wettbewerb. Darüber hinaus sind wir nur in drei Bundesländern aktiv und haben bundesweit bislang gerade einmal einen Marktanteil von vier Prozent des Breitbandmarktes – das kann man kaum Marktmacht nennen. Doch in diesen drei Ländern könnten wir dank der Investitionen unserer US-Mutter Liberty Global in den Netzausbau mehr als drei Vierteln der Bevölkerung Leitungen mit über 100 Megabit pro Sekunde bereitstellen. Damit übertreffen wir bereits jetzt die Breitband-Vorgabe der Bundesregierung fürs Jahr 2014. Niemand sonst kann das aktuell. Doch diese Investitionen der Amerikaner in die deutschen Kabelnetze waren ein Vertrauensvorschuss, der sich nur dann als richtig und lohnend erweisen wird, wenn wir nun nicht erneut durch regulatorische Vorgaben ausgebremst werden.

    Fries: Wir haben fast zehn Mrd. Dollar in Euch investiert – macht das jetzt nicht kaputt! Lasst uns einfach aus dieser Debatte raus, lasst uns unseren Marktanteil ausbauen und Kunden glücklich machen (lacht). Mal im Ernst: Inzwischen werden alle Inhalte digital übertragen – egal ob über Funk, DSL, oder Kabel. Aktuell ist Kabel die schnellste verfügbare Technologie zur Netzanbindung. Doch die Zahl konkurrierender Unternehmen im Breitbandmarkt ist so groß, dass niemand mehr echte Marktmacht anhäufen kann – die anderen werden nun ebenfalls investieren und schnell aufholen. Wenn die Wettbewerbshüter nun aber diesen einen Moment in der Entwicklung als Grundlage für neue Regulierung nehmen und uns wieder ausbremsen, wäre das desaströs für die Breitbandversorgung in Deutschland.

    Welt Online: Überlegen Sie, noch weitere Konkurrenten im deutschen oder europäischen Kabelmarkt einzukaufen?

    Fries: Wenn sich die Gelegenheit ergibt, ja sicher. Wir ziehen beides in Betracht. Doch auch hier gilt: Wenn die Wettbewerbshüter mehr Wettbewerb und damit eine bessere Breitbandanbindung fördern wollen, müssen sie attraktive Investitionsbedingungen für alle Teilnehmer im Markt bieten.

    Welt Online: Andere Teilnehmer im Breitbandmarkt sinnieren aktuell laut darüber nach, besonders datenhungrige Endkunden auszubremsen, oder eigene Videoinhalte schneller zu übertragen als die von Googles Youtube. Gleichzeitig könnte man Google für eine gleichberechtigte Übertragung zahlen lassen. Gibt es solche Überlegungen auch bei Ihnen?

    Fries: Nein. Solche Einschränkungen der Netzneutralität schlagen vor allem die Anbieter vor, die ein Bandbreitenproblem haben. Das haben wir nicht, unsere Anschlüsse sind aktuell die schnellsten verfügbaren im Markt. Deswegen lassen wir unsere Kunden selbst entscheiden, wohin sie im Netz gehen, und wofür sie ihren Anschluss nutzen wollen.

    Welt Online: Auch Hollywoodstudios und die Musikindustrie verlangen Einschränkungen der Leistungen für Breitband-Kunden – dann nämlich, wenn die Nutzer ihre schnellen Anschlüsse zum Kopieren urheberrechtlich geschützter Inhalte verwenden. Was antworten Sie?

    Fries: Ich antworte, dass wir nicht den privaten Verkehrspolizisten für die Rechteinhaber spielen wollen. In Irland wurden wir von Contentanbietern genau dazu aufgefordert. Meine Antwort war: Wo ist das Gesetz, das uns dazu verpflichtet? Wir dürfen und wollen nicht die Daten jedes einzelnen Kunden durchsuchen. Wir lehnen Piraterie ab – doch Ad-Hoc-Forderungen, einzelne Provider in die Rolle privater Kontrolleure drängen wollen, ändern nichts und schaden nur uns.

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    Kabelnetze: "Wir müssen ARD und ZDF nicht übertragen" - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE

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