[h=1]Google startet Testamentfunktion für Onlinedienste[/h] Nach dem Tod leben immer mehr Menschen über ihre digitalen Spuren im Internet weiter. Der US-Technologiekonzern Google stellte gestern nun für seine Onlinedienste eine Testamentfunktion vor, die Nutzern eine stärkere Kontrolle über den Umgang mit persönlichen Daten nach ihrem Ableben gibt.
Mit der Funktion könnten sich Nutzer auf ihr „digitales Leben nach dem Tod“ vorbereiten und zugleich ihre Privatsphäre schützen, teilte Google in einem Firmenblog mit. Der Service wird den Angaben zufolge für Googles E-Mail-Dienst Gmail, die Onlinevideoplattform YouTube, den Fotodienst Picasa, das Soziale Netzwerk Google+ sowie den Onlinedatenspeicher Drive eingeführt.
Nutzer können dort beispielsweise verfügen, ob ihre Daten nach drei, sechs oder zwölf Monaten ohne Aktivität auf dem Konto automatisch gelöscht werden. Außerdem können Bekannte oder Familienmitglieder als Verwalter des digitalen Nachlasses bestimmt werden. Um versehentliche Löschungen zu vermeiden, soll der Nutzer zuvor per E-Mail oder SMS eine Vorwarnung erhalten.
Publiziert am 11.04.2013
Google startet Testamentfunktion für Onlinedienste - news.ORF.at
Das hat sich Google wohl bei Facebook abgeschaut, wo es ja auch die Möglichkeit gibt das Konto speziell zu kennzeichnen.
Meinung 26.11.12[h=2]Trauerkultur[/h] [h=1]Was mit Facebook-Accounts nach dem Tod passiert[/h] Es gibt zig Wege, Freunden und Bekannten den Tod eines Nahestehenden mitzuteilen. Aber ist es auch akzeptiert, soziale Netzwerke dafür zu nutzen? Und was passiert mit dem Account des Verstorbenen? Von Kritsanarat Khunkham
Foto: dpa Facebook schafft mit dem Gedenkzustand Raum für Trauer für die Hinterbliebenen. Wer den Toten allerdings "entfreundet", kann die Verbindung nie wieder herstellen
Die sozialen Medien haben zweifellos die Art geändert, wie wir Freundschaften schließen und erhalten, wie wir über Streitfragen debattieren und uns mit Mädchen verabreden. Aber bei einem Thema stellt sich dennoch die Frage, ob man mit Social Media richtig liegt: wenn es um den Tod geht.
Vor Kurzem empörte sich eine Leserin in der "New York Times", dass ihr Sohn nur Stunden nach dem Tod ihres Mannes die Nachricht twitterte und auf Facebook postete. Sie fragte, ob das ein Generationsproblem sei oder tatsächlich ein Fauxpas?
[h=2]Der Tod zwischen sarkastischen Gags und albernen Videos[/h] Der Ratgeberkolumnist schrieb in seiner Antwort: "Aus meiner Sicht sind Facebook und Twitter nicht der angemessene Ort, um vom Tod unserer Lieben zu erzählen. Solche Postings erscheinen irgendwo zwischen sarkastischen Gags und albernen Videos. Auf der anderen Seite könnte es eine gute Plattform sein, um die zweite Garde der Bekanntschaften zu informieren, nachdem man bereits mit dem engsten Kreis Kontakt hatte. Ihr Sohn benutzt das Telefon offenbar nicht allzu häufig, sein Reflex war es eben, die traurige Nachricht zu posten."
Ich schätze das Posten von Todesnachrichten viel positiver ein als der Kolumnist. Trauer ist nicht abhängig vom Ort oder vom Medium. Wenn jemand stirbt, kommen die Menschen traditionell zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort, um gemeinsam zu trauern, meist zur Beerdigung auf den Friedhof.
[h=2]Facebook-Account im Gedenkzustand[/h] Studien zur Trauer ergaben, dass Freunde auch das Profil des Toten etwa bei Facebook oder Myspace nutzen, um dort ihre Trauer auszudrücken, sie schreiben "Ich vermisse Dich" oder "War heute in unserer Kneipe".
Was passiert mit dem Facebook-Account nach dem Tod? Das Netzwerk bietet Angehörigen die Möglichkeit, die Löschung zu beantragen (hier zum Formular) oder es in den sogenannten Gedenkzustand versetzen zu lassen (hier zum Formular).
Den Wechsel in den Gedenkzustand bekommen alle Facebook-Freunde des Verstorbenen als Status-Update im Feed mitgeteilt und erfahren spätestens dann von seinem Tod. Einmal in diesem Status, kann sich niemand mehr in das Profil einloggen, und nur noch Freunde und Familie können posten. Wer den Toten "entfreundet", kann die Verbindung nie wieder herstellen.
Facebook schafft mit dem Gedenkzustand einen Raum, in dem Trauer und Andenken stattfinden können, einen Schrein, in dem der Verstorbene nicht vergessen wird. Für manche ist das mehr Wert als eine Rose auf dem Grab.
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