# ProSiebenSat.1: Astra-Verschlüsselung nun doch durch die Hintertür?
Unternimmt die ProSiebenSat.1 Media AG nun doch einen weiteren Versuch, ihre Free-TV-Sender auf Astra, 19,2° Ost zu verschlüsseln? Ein Bericht des Magazins "Digital Fernsehen" stellt diese Frage zumindest in den Raum. Demzufolge verhandele die Sendergruppe derzeit mit der neuen Programmanbieter-Plattform Premiere Sky, die wiederum einen Vertrag mit der SES Astra-Tochter Entavio anstrebt. Wolfram Winter, Geschäftsführer von Premiere Sky, schnüre nach eigener Aussage gerade die Programmpakete. Dabei bestätigte er laut "Digital Fernsehen" Verhandlungen mit ProSiebenSat.1 und wollte zumindest nicht dementieren, dass es bei den Verhandlungen nicht nur ausschließlich um Pay-, sondern auch um Free-TV ginge.
Fraglich ist, wie das Bundeskartellamt eine solche Verschlüsselung durch die Hintertür beurteilen würde. Im vergangenen Jahr hat die Sendergruppe ProSiebenSat.1 ihre Pläne einer direkten Beteiligung an Entavio aufgegeben. Wie das Kartellamt damals mitteilte, hätte die Behörde in den gemeinsamen Plänen der beiden Sendergruppen ProSiebenSat.1 und RTL eine verbotene Kartellabsprache gesehen und diese abgemahnt. Darauf hin hatte ProSiebenSat.1 dem Kartellamt erklärt, dass die Sendergruppe die Pläne aufgegeben hätte. Einer der Hauptgegner der Satelliten-Verschlüsselung, Ex-Kartellamtschef Ulf Böge, ist inzwischen aus dem Amt ausgeschieden. Die RTL Group und MTV Networks haben unterdessen erneut bekräftigt an der Verschlüsselung auf Astra festzuhalten. Ein Termin steht aber noch nicht fest. http://www.entavio.de / http://www.prosiebensat1.de
Quelle SatelliFax Ausgabe 17.4.2007