Der Schweizer Netzbetreiber Cablecom will nach dem Bekanntwerden von illegalen Empfangsmöglichkeiten über Dreambox-Receiver sein Verschlüsselungssystem zum Jahresende wechseln.
Das meldete das Schweizer Wochenblatt "Sonntagsblick" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Cablecom-Sprecher Hugo Wyler. "Wir werden bis Ende des Jahres eine neue Verschlüsselung einführen", sagte Wyler dem Bericht zufolge. Zuvor hatte der ebenfalls von dem Hack betroffene Schweizer Pay-TV-Anbieter Teleclub einen Wechsel angekündigt (SAT+KABEL berichtete).
André Kudelski, Chef des gleichnamigen Sicherheitsunternehmens, der über seine Tochter Nagra für die Codierung der digitalen Fernsehangebote verantwortlich ist, erwägt laut der Zeitung eine Klage gegen den Lünener Hersteller Dream-Multimedia, über deren Dreamboxen in Verbindung mit Schlüsseldateien aus dem Internet die illegale Entschlüsselung von Cablecom-Ausstrahlungen möglich wird.
"Bis jetzt haben wir von Kudelski nichts gehört", äußerte unterdessen Alpaslan Karasu von Dream. "Abgesehen davon verkaufen wir nichts Illegales. Die Box, so wie wir sie vertreiben, kann keine Pay-TV-Angebote empfangen.", sagte er weiter. Wie viele Geräte bis heute in die Schweiz geliefert wurden, wollte Karasu gegenüber dem "Sonntagsblick" nicht angeben.
Neben dem Verschlüsselungsanbieter Kudelski haben sich mit den neuerlichen Vorgängen auch Cablecom und der Bundesrat blamiert. Diese hatten im Streit mit Verbraucherschützern um eine Freigabe des Receiver-Marktes immer wieder darauf beharrt, dass es nicht möglich sei, Geräte von Drittanbietern zur Entschlüsselung zu nutzen. Der offene CICAM-Standard wird nicht genutzt, ähnliche Tendenzen sind auch in Deutschland absehbar
Quelle: [color="Red"]http://www.satundkabel.de[/color]