Mit einem Paukenschlag hat Unity Media, die Muttergesellschaft von drei Kabelnetzbetreibern, das Wochenende eingeläutet. Am kommenden Dienstag, 22. Mai, sollen Details zu einer neuen Markenstrategie bekannt gegeben werden. Soviel ist jetzt schon sicher: Die regionalen Marken ish, Iesy und Tele Columbus werden vom Markt verschwinden und dann unter dem Namen der Muttergesellschaft Unity Media auftreten. Erst am vergangenen Donnerstag hatte die Deutsche Telekom angekündigt, sich von der Marke T-Com zu trennen.
Sandhu kündigt neue Preise an
Unity Media-Chef Parm Sandhu lässt darüber hinaus Spekulationen über eine neue Preisstruktur zu. "Wir werden Internet, Telefon und Fernsehen zu einem nie da gewesenen Preis-Leistungsverhältnis anbieten", kündigte Sandhu an. Weitere Einzelheiten werden voraussichtlich auf der Anga Cable-Messe, die vom 22. bis 24. Mai in Köln stattfindet, veröffentlicht. Nach dem Zusammenschluss der Netze und Netzebenen vereinheitlicht Unity Media als einer der größten Kabelnetzbetreiber Europas damit auch seinen Markenauftritt. Derzeit versorgt Unity Media mehr als fünf Millionen Kabelhaushalte in Nordrhein-Westfalen und Hessen.
In Nordrhein-Westfalen hat Unity Media angekündigt, ab dem 7. Juni weiteren 71.000 Haushalten so genannte Triple Play-Angebote zur Verfügung zu stellen. Im Großraum Herne werden nach Angaben von ish noch bis kommenden Dienstag, 22. Mai, die Umrüstarbeiten stattfinden. Bis zum 24. Mai sollen auch die Umstellungsarbeiten in weiten Teilen von Solingen, Langenfeld-Wiescheid und Mettmann-Potherbruch abgeschlossen sein.
KDG steigt bei Primacom ein
Und auch beim größten deutschen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) gibt es Neuigkeiten. Der Anbieter hat in der Übernahmeschlacht um die Primacom AG 18,61 Prozent der Anteile übernommen. Das entspricht rund 3,8 Millionen Aktien. Damit rüstet sich Kabel Deutschland für eine mögliche Konsolidierung des TV-Kabelmarktes. KDG versorgt rund 9,5 Millionen Haushalte, Primacom zählt nach eigenen Angaben rund 960.000 Kunden. Davon sind bereits mehr als 329.000 an das modernisierte Kabelnetz angeschlossen.
Die dem Kabelverband Anga organisierten Kabelnetzbetreiber hatten am Freitag, 18. Mai, angekündigt, Kooperationen mit Kabel Deutschland, Unity Media und Kabel BW bei der Vermarktung von Triple Play-Angeboten einzugehen. In der Vergangenheit hatte es um die Netzebenen 3 und 4 immer wieder Streitigkeiten gegeben. So kann auf vielen Grundstücken wegen fehlender Verträge oft kein Breitbandzugang genutzt werden, auch wenn die Netzebene 3 diese Zugänge rein theoretisch gewährt. Die so genannte Netzebene 3 ist bis zur Signalübergabe an große Übergabepunkte für interne Hausverteilnetze verantwortlich. Anga vertritt nach eigenen Angaben mehr als 120 Kabelnetzbetreiber, die mehr als neun Millionen Haushalte versorgen.
Einigung mit Wohnungswirtschaft
Im Konflikt mit der Wohnungswirtschaft konnte Unity Media einen Erfolg verbuchen. Am vergangenen Dienstag wurde eine Erklärung unterzeichnet, die richtungsweisenden Einfluss auf die Preisentwicklung sowie die künftige Vorgehensweise bei Vertragsproblemen haben soll. Etwa 460 Unternehmen mit 1,3 Millionen Wohnungen sind auf Vermieterseite im Verband der Wohnungswirtschaft organisiert. Nach langen Verhandlungen konnten sich beide Seiten auf Preisnachlässe bei Fremdsprachenprogrammen verständigen. Davon verspricht sich die Wohnungswirtschaft in erster Linie einen Abbau der privaten "Schüsselwälder" beim Satellitenempfang.
Quelle: OK.de