01.06.2007 16:17
Die Kooperation der beiden Münchner Pay-TV-Sender Premiere und Arena bei der Vermarktung der Live-Berichterstattung aus der Fußball-Bundesliga via Satellit liegt weiter auf Eis. Die Unternehmen hätte sich darauf verständigt, den im Februar geschlossenen Kooperationsvertrag über den 31. Mai hinaus bis zum 23. Juni auszusetzen, teilte die Premiere AG am heutigen Freitag mit. Zugleich habe man dem Bundeskartellamt die Eckpunkte eines neuen Kooperationsmodells präsentiert. Der ursprüngliche Vertrag sah vor, dass Premiere das Bundesliga-Angebot von Arena in ganz Deutschland über Satellit verbreiten kann. Im Gegenzug übernahm Arena über eine Kapitalerhöhung 16,7 Prozent der Premiere-Anteile. Ein unternehmerischer Einfluss von Arena sollte durch die Verwaltung der Anteile durch ein unabhängiges Finanzinstitut ausgeschlossen werden.
Wegen Bedenken des Bundeskartellamtes ließen die einstigen Streithähne die Vereinbarung aber nur zwei Monate später wieder ruhen und nahmen seither keine neuen Satelliten-Kunden mehr an. Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer hatte angemahnt, dass eine Freistellung nur dann möglich sei, wenn es zu Effizienzgewinnen komme und die Kunden daran angemessen beteiligt würden. Jetzt habe man ein Modell präsentiert, "das aus unserer Sicht den wesentlichen Bedenken des Kartellamts Rechnung trägt", erklärte Premiere-Chef Georg Kofler. Einzelheiten zum neuen Modell wollten die Unternehmen indes nicht kommentieren. Der Chef der Arena-Muttergesellschaft Unitymedia, Parm Sandhu, hatte zuvor geäußert, dass er unter Umständen bereit wäre, sich von dem Anteil an Premiere wieder zu trennen. Im ersten Quartal 2007 hatte Arena eigenen Angaben zufolge knapp 1,1 Millionen Abonnenten, davon 743.500 Kabel- und 352.700 Satelliten-Kunden.
(pmz/c't)