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ZitatAlles anzeigen(pk) Der Bezahlsender Arena hat Meldungen dementiert, nach denen die rund 1,1 Millionen Abonnenten bei der wahrscheinlichen Übernahme der Bundesliga-Rechte durch Premiere keine Fußballspiele mehr sehen können.
"Arena Kunden können im Kabel und per Satellit unverändert mit ihrem bestehenden Receiver weiter die Bundesliga genießen. Sie haben außerdem den Vorteil, dass die Preise während ihres laufenden Vertragszeitraums stabil bleiben werden", sagte eine Arena-Sprecherin am Sonntag. Das Früchbucherangebot bis Ende Juli wird weiter aufrechterhalten. Sollte Unitymedia dagegen seine von der ORF-Tochter ORS betriebene Plattform über Satellit wieder einstellen, wären nach Angaben des Magazins "Focus" rund 340.000 Settop-Boxen-Besitzer und die Elektronik-Märkte Media-Markt und Saturn betroffen. Die Unternehmen halten den Angaben zufolge noch mehrere zehntausend Arena-taugliche Empfänger auf Lager (SAT+KABEL berichtete).
In dieser Woche war bekannt geworden, dass der Bezahlsender Arena seine Live-Rechte an der Bundesliga an Premiere offenbar sublizenzieren will. Damit soll eine Vermarktungskooperation möglich werden, die das Bundeskartellamt zunächst gestoppt hatte.
Neben dem exklusiven Übertragungsrecht in den nächsten zwei Spielzeiten sollen auch die Rechte an den ausländischen Ligen und in den Gaststätten ("Sportsbars") zum Paket gehören, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Samstag). Im nordrhein-westfälischen und hessischen Kabelfernsehen wollen Premiere und Unitymedia den Angaben zufolge das Bundesliga-Programm parallel vermarkten. Die bisher eingesetzten Receiver und Smartcards könnten damit weiter eingesetzt werden. Auch via Satellit solle es in Zukunft ein Nebeneinander beider Vermarkter geben, hieß es in der "FAZ" unter Berufung auf ein Schreiben der beiden Konzerne an die Kartellwächter. Damit wäre auch in diesem Bereich eine vorhandene Hardware weiter einsetzbar. Arena setzt die Cryptoworks-Verschlüsselung ein, Premiere setzt auf Nagravision von Kudelski.
Unklar ist unterdessen, ob der Höhenflug der Premiere-Aktie in den kommenden Tagen anhält. "Wenn wir nicht wissen, wie viel Premiere bezahlt, können wir das Geschäft auch nicht beurteilen", sagte ein nicht genannter Londoner Großaktionär des Bezahlsenders dem Blatt. Es sei offensichtlich, dass zumindest einer von beiden draufzahlen werde. Ein Anheben des zuvor von Arena drastisch gesenkten Abopreises wird kaum möglich sein: "Das ist bei den Kunden nicht durchsetzbar", sagte ein Branchenkenner der "FAZ".
Wegen des laufenden Kartellamtsverfahrens wolle man die Spekulationen um eine Übernahme der Fußball-Bundesliga durch Premiere nicht kommentieren, hatte eine Arena-Sprecherin der SAT+KABEL auf Anfrage gesagt. Auch der Münchner Bezahlsender und die Deutsche Fußball Liga (DFL) wollten keine Stellungnahmen abgeben. Das Bundeskartellamt hatte am Donnerstag lediglich mitgeteilt, keine grundsätzlichen Bedenken mehr gegen den neuen Entwurf einer Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen zu haben. Allerdings müssten noch "einige Punkte" angepasst werden, sagte eine Sprecherin.
Für den Geschäftserfolg von Premiere ist die Zusammenarbeit mit mit seinem Erzrivalen Arena von entscheidender Bedeutung. Der Neuling hatte Premiere in einem spektakulären Bieterwettbewerb die Bundesliga-Rechte weggeschnappt. Für beide Unternehme
n ergab sich aber das Problem, dass Arena die Rechte, Premiere aber die technischen Plattformen und die Kundenbasis hatte.Pro Saison zahlt Arena als Tochter des Kabelkonzerns Unitymedia rund 240 Millionen Euro an die Deutsche Fußball Liga (DFL). Damit ist der Bezahlsender der größte Geldgeber des Fußball-Dachverbandes. Arena hat schätzungsweise 1,1 Millionen Kunden. Noch im April hatte das Unternehmen den früheren Bundestrainer Jürgen Klinsmann als Co- Kommentator für zwei Jahre verpflichtet (SAT+KABEL berichtete).
Quelle: S+K
mfg Jagger