Frau stellt Musik illegal ins Netz – 220 000 Dollar Strafe
Los Angeles - Eine Amerikanerin muss 220 000 Dollar Strafe zahlen, weil sie illegal Musik im Internet verbreitet hat.
Zwölf Geschworene befanden die alleinstehende Mutter im US-Bundesstaat Minnesota am Donnerstag (Ortszeit) für schuldig, die Urheberrechte führender Plattenfirmen verletzt zu haben. Das berichtete die Musikzeitschrift "Billboard".
Der US-Phonoverband Recording Industry Association of America (RIAA) warf der 30-Jährigen vor, sie habe unter dem Benutzernamen "tereastarr" über den Internetservice Kazaa rund 1700 Musikdateien verbreitet. Bei dem Prozess sei es aber nur um 24 dieser Lieder gegangen, berichtete die US-Wirtschaftsagentur Bloomberg.
Mit dabei waren zum Beispiel die Songs "Iris" von der US-Rockband Goo Goo Dolls und "Welcome To The Jungle" (Willkommen im Dschungel) von den Guns N'Roses. Für jeden der 24 Songs muss die Frau 9 250 Dollar bezahlen. Eine Sicherheitsfirma, die von der Musikindustrie angeheuert wurde, entdeckte die Dateien auf der Festplatte der Frau. Die 30-Jährige hatte die Vorwürfe abgestritten.
In den vergangenen Jahren hatte die RIAA ähnliche Verfahren gegen tausende Tauschbörsennutzer angestrengt. Dies war die erste Klage, in der eine Jury abstimmen musste. Insgesamt hatte die Musikindustrie nach Angaben von "Bloomberg" 26 000 Klagen eingereicht. Etwa 8000 Rechtsstreits seien mit Vergleichen beigelegt worden, in der Regel gegen eine Zahlung von ungefähr 3000 Dollar. Einige Klagen wurden abgewiesen, zum Beispiel weil die Betroffenen Kinder waren.
(dpa)