Im gesamten Geschäftsjahr 2007 machte Premiere einen Umsatz in Höhe von 984,5 Millionen Euro. Das waren knapp sieben Prozent weniger als noch 2006. Hier machte Premiere Konkurrenz des bis Mitte 2007 aktiven Konkurrenten arena schwer zu schaffen. Premiere musste seine Preise senken, weil die Fußball Bundesliga nicht mehr exklusiver Bestandteil im Hause des Münchner Senders war. Entsprechend sackte 2007 insbesondere der Umsatz im Programm-Bereich um fast 16 Prozent auf 755,2 Millionen Euro ein. Die operativen Kosten lagen 2007 gut zehn Prozent unter jenen des Jahres 2006 und betrugen 901,2 Millionen Euro.
Dickes Minus
Das Gesamtergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr fällt versalzen aus. Zwar konnte Premiere die Verluste deutlich reduzieren, trotzdem musste unter dem Strich ein Verlust von 51,6 Millionen Euro verzeichnet werden. Zum Vergleich: 2006 hatte Premiere noch einen Verlust von 161,5 Millionen Euro gemacht. Für das laufende Jahr mochte Premiere noch keine Prognose abgeben, da noch unklar ist, ob der Sender über das Jahr 2009 hinaus die Fußball Bundesliga zeigen können wird.
Premiere will auf alle Ausschreibungen Gebote abgeben
Schwarzseher versalzen Premiere das Ergebnis
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Mit viel Elan war der führende deutsche Pay-TV-Sender Premiere in das vierte Quartal und das lukrative Weihnachtsgeschäft gestartet. Erfreulich sind die heute vorgelegten Zahlen des Quartalsberichtes allerdings nicht. Konnte das dritte Geschäftsquartal 2007 noch mit einem Plus von immerhin 100.000 Euro abgeschlossen werden, rutschte Premiere im vierten Quartal wieder in die Verlustzone. Trotz gestiegener Umsätze wurde ein Verlust von 23,5 Millionen Euro gemacht.
Operative Kosten gestiegen
Insgesamt macht Premiere im vierten Quartal einen Umsatz in Höhe von 283,6 Millionen Euro. Gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres bedeutet das ein Plus in Höhe von 16,5 Prozent. Gleichzeitig stiegen aber auch die operativen Kosten um 25 Prozent auf 270,2 Millionen Euro an. Durch den Erwerb einer Sublizenz vom ehemaligen Bundesliga-Sender arena muss Premiere hohe Lizenzzahlungen für die Übertragungen der Fußball Bundesliga entrichten.
Zu Schaffen machten dem Sender darüber hinaus die vielen Schwarzseher. Das von Premiere derzeit noch genutzte Verschlüsselungssystem Nagravision kann mit illegalen Methoden umgangen werden. Mit so genannten "free-to-air"-Receivern, die im Ausland käuflich zu erwerben sind, ist nach einer Modifikation kostenloser Zugriff auf das Premiere-Programm möglich. In diesem Zusammenhang hat Premiere die Einführung einer neuen Smartcard-Generation angekündigt, um die Schwarzseher auszuschließen.
Neukundenplus getrieben durch Resale-Kunden
Die Zahl der Netto-Neukunden konnte Premiere um 105.000 auf 4,28 Millionen Ende 2007 steigern. Insgesamt konnte Premiere im vergangenen Jahr knapp 870.000 neue Kunden gewinnen. Premiere frohlockt in einer Unternehmensmitteilung, dass dies der größte Kundenzuwachs innerhalb eines Jahres in der Unternehmensgeschichte sei. Tatsächlich kommt der Großteil der Neukunden, nämlich knapp 630.000, aus dem weniger werthaltigen Bundesliga-Resale-Geschäft. Die Zahl der direkt angeschlossenen Neukunden stieg um gut 240.000 auf insgesamt 3,65 Millionen an.
Die Rechte an den Fußballübertragungen sind für Premiere sehr wichtig und können großen Einfluss auf die geschäftliche Entwicklung nehmen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die Vermarktungsagentur Sirus werden voraussichtlich im April des laufenden Jahres mit der Ausschreibung der neuen TV-Rechte beginnen. Premiere ist nach eigenen Angaben offen für mehrere Modelle, legt aber eine klare Präferenz auf eine stärkere Exklusivität an Samstagen. Wie es heißt, will Premiere für jedes angemessene Szenario ein Gebot abgeben. Die Höhe der Gebote hänge vom jeweiligen Exklusivitätsgrad ab. Den von DFL und Sirus geplanten Zwang, ein fertiges Programm zu kaufen, lehnt Premiere ab. Der Zuschauer habe ein Recht auf eine unabhängige Berichterstattung.
An der Börse wurde das negative Ergebnis mit einem deutlichen Kursverlust bestraft. Der Kurs der Premiere-Aktie rutschte am Morgen um rund zwei Prozent in den Keller und notierte teilweise bei nur noch 12,50 Euro.
Qelle:Onlinekoste.de