Sturmtief "Kirsten" tobt über Deutschland
Wo der Sturm tobte, half auch kein Regenschirm mehr weiter
Heute Nachmittag ist es richtig ungemütlich: Denn zu den kräftigen Regenschauern gesellen sich auch noch Gewitter und Sturmböen. Schuld ist das Orkantief "Kirsten", das von Nordwesten nach Deutschland herein zieht. Der Wetterdienst Meteomedia warnt vor einem schweren Sturm im Norden, Westen und im Osten des Landes. "'Kirsten' kann Orkanstärke erreichen und mit Windgeschwindigkeiten um die 110 Kilometern pro Stunde über Deutschland hereinbrechen", sagte Meteorologe Nils Dick von Meteomedia zu T-Online. "Stellenweise können es auch um die 120 Stundenkilometer sein."
Bis zu 150 km/h auf Brocken
"Kirsten" geht mit starken Regenschauern, Gewittern und Orkanböen einher. Besonders heftig mit Geschwindigkeiten von 110 bis 120 Kilometern pro Stunde werden die Windböen an der See und im gesamten norddeutschen Flachland sein. An der Nordsee, auf den Gipfeln der Mittelgebirge sowie in der Nähe von Gewittern sind ebenfalls Orkanböen möglich. Den absoluten Spitzenwert erwartet der Wetterexperte für den Brocken im Harz. "Hier sind es zurzeit bereits 130 Kilometer pro Stunde, und es könnten auch 150 werden", so Dick. Im Binnenland ist hingegen mit schweren Sturmböen nur vereinzelt zu rechnen.
Zweithöchste Warnstufe
Die Meteomedia-Unwetterzentrale warnte die Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen vor dem Sturm. Hier zeigte die Karte die Farbe Rot, was die zweithöchste Warnstufe bedeutet. Im Flachland und in den Mittelgebirgen können die Windgeschwindigkeiten demnach 100 bis 130 Kilometer pro Stunde erreichen.
Nur fast so stark wie "Emma"
Insgesamt rechnet Meteomedia aber damit, dass "Kirsten" nicht ganz so schlimm wie "Emma" wird. "Ich hoffe, dass wir glimpflich davonkommen", sagte Dick. Das Orkantief "Emma" hatte Anfang März mit gewaltiger Kraft über Deutschland und anderen europäischen Ländern gewütet und mindestens 14 Menschen in den Tod gerissen. In Deutschland starben sechs Menschen.
Schauer und Schnee
Das Wetter präsentiert sich wechselhaft mit einigen Regen- oder Graupelschauern im Norden und teils länger andauerndem Regen im Südosten. Dazwischen zeigt sich ab und zu die Sonne. Am Nachmittag wird der Regen schwächer und konzentriert sich mehr auf die Alpengegend. Dort steigt an kleineren Flüssen und Bächen die Hochwassergefahr. Schnee fällt am Abend oberhalb von 400 bis 800 Metern, in den Alpen über 1000 Metern. Gegen Abend zieht von Westen her ein neues Regengebiet ins Land.
Weiter Regen und Wind
Am Donnerstag geht es in den nordöstlichen Landesteilen und an der Ostsee noch weiter windig zu, wenn auch nicht mehr ganz so stürmisch. Der West- bis Nordwestwind bläst mit Sturmböen, lässt im Laufe des Nachmittags aber allmählich nach. Mit Regen- oder Graupelschauern bleibt es im Norden aber wechselhaft. In der Südhälfte kann es noch zeitweise regnen, oberhalb von 400 bis 800 Metern schneien.
Weiter wechselhaft am Freitag
Am Freitag regnet es vom Saarland bis nach Niederbayern teils recht kräftig. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1000 und 1700 Metern, am Abend sinkt sie im Westen wieder unter 1000 Meter. Im Norden regnet es meist nur schwach, in den Mittelgebirgen fällt etwas Schnee. Im Tagesverlauf lockern die Wolken im Norden und in der Mitte auf und es setzt sich zunehmend die Sonne durch, ganz im Süden bleibt es trüb. Mit frischem bis kräftigem Westwind werden sieben bis zwölf Grad erreicht.
Bis 18 Grad am Samstag
Am Samstag lockern die Wolken auch im Süden auf. In der Folge wird es bei wechselnder Bewölkung überall zeitweise sonnig, und es bleibt weitgehend trocken. Gegen Abend wird es in Nordfriesland leicht unbeständig. Der Wind lässt nach und die Temperaturen steigen auf milde zwölf bis 17, am Oberrhein bis 18 Grad. Im Norden und Nordosten bleibt es etwas kühler. Bereits am Sonntag soll es aber wieder unbeständig, kühler und recht windig werden.
Gruss burmtor