Diesel so teuer wie noch nie - auch Benzin nahe Rekord
Diesel so teuer wie noch nie
Ausgerechnet vor Beginn der Osterferien werden Benzin und Diesel erheblich teurer. Der Preis für Diesel ist sogar auf einen neuen historischen Höchststand geklettert. Ein Liter kostete am Mittwoch im bundesweiten Schnitt 1,355 Cent. Am Donnerstag wurden bereits Diesel-Preise von 1,39 Euro registriert. Super-Benzin kostete am Mittwoch im bundesweiten Schnitt 1,442 Cent und lag damit nur noch 1,4 Cent unter dem Allzeithoch vom vergangenen November. Zu Beginn der Osterferien in sieben Bundesländern am Wochenende könnten die Preise noch weiter steigen, sagte der ADAC-Sprecher. Grund sei der Rekordstand beim Ölpreis. Die Internationale Energieagentur (IEA) rief Vertreter der Branche wegen der Ölpreis-Explosion zu einer Krisensitzung auf.
Ölpreis über 110 US-Dollar
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im April kostet am Donnerstag zeitweise 111 Dollar - so viel wie nie zuvor. Rohöl der Nordseesorte Brent kletterte auf über 107 Dollar. Zwar macht der günstige Dollar den Kauf von Öl durch Firmen aus dem Euro-Raum derzeit billiger, weil der Rohstoff in der US-Währung bezahlt wird. Angesichts der explodierenden Preise kann aber auch der günstige Kurs die Verteuerung der Spritpreise nicht verhindern. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg am Donnerstag erstmals auf über 1,56 Dollar.
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Krisentreffen führender Branchevertreter der Ölindustrie
Die Internationale Energieagentur (IEA) sucht inzwischen nach Auswegen aus der Ölpreis-Krise. Sie will Verantwortliche aus der Branche am Montag an einen Tisch bringen. Die IEA war nach dem Ölpreisschock von 1973/74 von Industriestaaten gegründet worden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Wichtige Aufgabe der IEA ist daneben eine möglichst umfassende Information der Akteure auf dem stark von Psychologie und Spekulation geprägten Ölmarkt. Namen von Teilnehmern des als "informell" bezeichneten Treffens wollte die Energieagentur bisher nicht nennen. Laut "Financial Times" sind Vertreter der Konzerne Exxon Mobil, Total, Repsol, Shell und Conoco geladen. Erwartet würden daneben auch Fachleute der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank, der US-Börse Nymax und der Intercontinental Exchange, über die in New York und London Ölpreise notiert werden. Dabei sollen laut dem Chefanalysten der Organisation, Lawrence Eagles, "die tiefer liegenden Mechanismen der Ölpreisbildung" besprochen werden.
Dollar-Schwäche heizt Ölpreis-Hausse weiter an
"Offensichtlich suchen riesige Kapitalmengen derzeit nach einer geeigneten Parkmöglichkeit", sagte ein Spezialist. "Rohöl hat sich eben als eine besonders attraktive Anlage-Alternative für die großen Investoren entwickelt." Die Dollar-Schwäche und die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen in den USA dürfte die Rekordjagd an den Ölmärkten auch in den kommenden Tagen weiter anheizen.
Wann platzt die Spekulationsblase?
Seit Wochen sprechen Rohstoff-Experten immer wieder von einer Spekulationsblase an den Ölmärkten. "Die aktuelle Preisrallye hat nichts mehr mit Angebot und Nachfrage zu tun", sagte ein Analyst. Mit Blick auf immer neue Rekordwerte wiederholen Rohstoff-Experten fast schon gebetsmühlenartig, dass die aktuellen Preise in keinem Verhältnis zur Nachfrage auf den Weltmärkten stehen. So versicherte der Experte Eugen Weinberg von der Commerzbank, dass die Fundamentaldaten in den kommenden Wochen die Ölpreise wieder nach unten drücken werden.
Euro über 1,56 Dollar
Der Euro stieg auf ein Allzeithoch von 1,5615 Dollar. Am Dienstag hatte der Euro-Kurs nach einer milliardenschweren Finanzspritze mehrerer Notenbanken für den Kapitalmarkt noch unter 1,53 Dollar gelegen. Doch er erholte sich rasch wieder. Der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) rechnet trotz des hohen Euros für 2008 mit einer Steigerung des Außenhandelsüberschusses auf 206 Milliarden Euro. Der hohe Euro-Kurs würde die deutschen Exporte in die USA zwar weiter belasten. erklärte der Verband in Berlin. Gleichzeitig bringe er aber auch Entlastung beim Kauf von Rohstoffen.
Goldpreis erstmals bei 1000 Dollar
Das wiederum pusht auch den Gold-Preis. Am Donnerstagmittag erreichte der Preis für eine Feinunze Gold erstmals die Marke von 1000 Dollar. Für eine Feinunze (31,10 Gramm) des Edelmetalls wurden in London zeitweise 1000,45 Dollar bezahlt.
Quelle:http://wirtschaft.t-online.de/c/14/50/92/92/14509292.html
Gruss burmtor