Im Rahmen des Konfliktes zwischen China und Tibet wurde nun bekannt, dass die chinesische Regierung nun auch gegen Online-Kartendienste vorgeht. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua bekannt gab, werden die Betreiber entsprechender Seiten kontrolliert.
So heißt es, dass gegen die Betreiber von einheimischen Internetseiten vorgegangen wird, wenn diese auf ihrer Homepage Landkarten oder Kartendienste von China anbieten, auf denen Taiwan als "eigenständiges Land" dargestellt wird. Weiter heißt es, dass die Nutzung internationaler Kartendienste, beispielsweise Google Maps oder Microsoft Virtual Earth, unterbunden werden soll.
Wie Min Yiren, stellvertretender Direktor des Staatlichen Amts für Kartografie und Vermessung erklärte, betreffen die Kontrollen auch Kartendienste, auf denen der Verlauf der chinesischen Landesgrenzen falsch dargestellt wird. In einem Fall würden Yiren zufolge "wichtige Inseln" fehlen.
"Einige Webseiten veröffentlichen kritische geographische Informationen, die Staatsgeheimnisse verraten und die nationale Sicherheit gefährden könnten", gab Yiren als Grund für die Zensur bekannt. Die Betreiber der Internetseiten müssen mit einer Strafe rechnen und werden dazu aufgefordert, die Karten entsprechend der Vorstellung der chinesischen Regierung darzustellen.
An der Kontrolle der Dienste nehmen insgesamt acht chinesische Behörden teil. Darüber hinaus wird die Bevölkerung aufgerufen, entsprechende Webseiten zu melden. Zu diesem Zweck hat die chinesische Regierung dem Bericht nach eine eigene Hotline ins Leben gerufen.