Fahrer wollen die Reifenwärmer behalten
Michael Schumacher: Edeltester auf profillosen Gummis
Ab der kommenden Saison sollen sie in der Formel 1 wieder für Tempo sorgen: die Slicks. In den vergangenen Tagen und Wochen wurde die neueste Generation der profillosen Reifen von nahezu allen Teams getestet. Die Fahrer sind sich zumindest in einem Punkt einig: Das Fahren mit den Slicks macht enorm viel Spaß. Allerdings trübt eine Regeländerung, welche zeitgleich mit den Slicks eingeführt werden soll, die Stimmung im Fahrerlager. Die Reifenwärmer wird es nicht mehr geben, was die Slicks in den ersten Runden nahezu unfahrbar macht.
Schumacher spricht den Fahrern aus der Seele
Ohne vorheriges Aufwärmen kommen die Gummis, welche in den Augen vieler Formel-1-Fans den Status der einzig wahren Rennreifen genießen, zu langsam auf Betriebstemperatur. In den ersten vier bis fünf Runden bieten diese kaum Grip. "Sie sollten im kommenden Jahr auf jeden Fall noch die Reifenwärmer zulassen", erklärte Ferrari-Edeltester Michael Schumacher nach seinen 80 Proberunden in Barcelona. Und damit sprach der Rekordweltmeister den meisten Fahrern aus der Seele.
Rosberg: "Das ist reines Überlebenstraining"
Williams-Pilot Nico Rosberg fand für das Problem sehr deutliche Worte: "Das ist kein Rennsport, das ist reines Überlebenstraining. Das ist doch lächerlich." Viele Formel-1-Fahrer hatten sich über den nahezu nicht vorhandenen Grip beim Herausfahren aus der Box beklagt. Mit den kalten Reifen sei er fast geradeaus in den Kommandostand gerauscht, hatte McLaren-Mercedes-Tester Pedro de la Rosa zu Protokoll gegeben.
Entscheidung obliegt der FIA
Für Schumacher ist klar: "Man muss die Herangehensweise noch einmal überdenken, denn es sind ja schon bei allen diese Reifenwärmer vorhanden." Durch die Abschaffung spare man nichts ein, sondern mache es allen dadurch nur schwerer. "Man muss darüber nachdenken, ob man da mit der Entscheidung richtig liegt." Ob die Reifenwärmer nun eingesetzt werden dürfen oder nicht obliegt allein der FIA.
Kompromissvorschlag von Barrichello
Der Weltverband kann im Rahmen der Regeländerungen für 2009 und die darauf folgenden Jahre eine Nutzung untersagen oder unter gewissen Voraussetzungen zulassen. Ein Kompromissvorschlag kam bereits von Rubens Barrichello, der sich für den Einsatz von Reifenwärmern mit einer Maximaltemperatur von 50 Grad einsetzt. Die Reifen würden also nicht erhitzt, sondern nur noch angewärmt.
Gruss burmtor