Der Suchmaschinenbetreiber Google hat Informationen über Pädokriminelle in seinem Social Network Orkut lange zurückgehalten. Erst nach langer Auseinandersetzung wurden nun Daten an die brasilianischen Strafverfolgungs-Behörden übergeben.
Gestern überreichte Felix Ximenes, Communications Director von Google Brasil, eine DVD mit 3.261 Datensätzen an eine Kommission des brasilianischen Senats, die Verbrechen von Kinderschändern verfolgt. Diese tauschten in Orkut-Nutzergruppen kinderpornographische Inhalte aus. "Mit den Informationen die wir erhalten haben, können wir einen massiven Schlag gegen Netzwerke krimineller Pädophiler führen, die in unserem Land aktiv sind", sagte Senator Demostenes Torres.
Bereits im August letzten Jahres verlangten die brasilianischen Behörden die Herausgabe der Daten. Man forderte außerdem Informationen über Nutzer an, die Hetze gegen Schwarze, Juden und Homosexuelle verbreiteten.
Google löschte daraufhin zwar die entsprechenden Nutzer-Accounts, verweigerte aber die Weitergabe von Daten. Man sei an die US-Gesetzgebung gebunden, die die freie Rede schütze, argumentierte das Unternehmen. Laut Ximenes hat der Suchmaschinenbetreiber inzwischen Filtersysteme installiert, die den Upload von Kinderpornographie verhindern sollen.
Das Social Network Orkut hat derzeit 60 Millionen registrierte Nutzer. 55 Prozent von ihnen stammen aus Brasilien.