ZitatAlles anzeigenHannover - Fußballfans sitzen im Sommer 2008 ausschließlich bei ARD und ZDF in der ersten Reihe. Im Gegensatz zur WM 2006, wo RTL an den Sonntagen mitspielte, decken die öffentlich-rechtlichen Sender die 31 Partien der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz komplett ab.
Für die umfangreiche Berichterstattung unter dem Motto "Live, vor Ort und nah am Sport" haben ARD/ZDF geschätzte 115 Millionen Euro Rechtekosten gezahlt. Die Investitionen sollen sich in Einschaltquoten von mehr als 20 Millionen Zuschauern bei deutschen EM-Spielen auszahlen.
"Wir sind hart am Ball und bei allen Spielen in den Stadien", kündigte ARD-Teamchef Volker Kottkamp an. Das war bei Großturnieren in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Diesmal müssen die Experten-Teams Gerhard Delling/Günter Netzer (20.45 Uhr-Spiele) und Reinhold Beckmann/Mehmet Scholl (18.00 Uhr-Spiele) viel reisen.Das trifft auch für die Kommentatoren Steffen Simon und Tom Bartels zu, der am 29. Juni das Endspiel aus Wien überträgt. Insgesamt zeigt das Erste 15 Spiele, die ZDF-Kollegen Béla Réthy, Thomas Wark und Wolf- Dieter Poschmann sind 16 Mal am Mikrofon zu hören.
Mittelpunkt des Mainzer Sendekonzepts ist die 5 000 Zuschauer fassende Seebühne in Bregenz. Dort soll das Public Viewing-Gefühl der Heim-WM in Berlin neu belebt werden. Vor der spektakulären Bodensee-Kulisse - Anfang Mai Drehort für den neuen James Bond-Film - analysiert die ZDF-Dreierkette Johannes B. Kerner, Jürgen Klopp und Urs Meier letztmals Fußball-Länderspiele. Mit dem EM-Turnier beenden Trainer Klopp und der Schweizer Ex-Schiedsrichter Meier ihre Expertentätigkeit. Als ihr Nachfolger ist Oliver Kahn im Gespräch.
Für Informationen und Stimmungsberichte aus dem DFB-Quartier am Lago Maggiore sind Monica Lierhaus (ARD) und Michael Steinbrecher (ZDF) zuständig. EM-Debütant und Comedian Oliver Pocher soll für die ARD ein jüngeres Publikum vor den Bildschirm locken - diesmal ohne Harald Schmidt. "Ich bin akkreditiert, habe eine Kamera und viel Zeit. Das ist eine tödliche Kombination", kündigte der Hannover 96-Fan an.
Am Ende eines langen EM-Tages - die Vorberichte beginnen bereits um 16.15 Uhr - soll der gestresste Fußballfan lachen. Entweder bei "Waldis EM-Club" mit ARD-Mann Waldemar Hartmann oder bei der Comedy-Show "Nachgetreten" mit Ingolf Lück im ZDF.
Ein Großaufgebot an Reportern, Kommentatoren, Redakteuren, Experten und Technikern setzt das Weltereignis professionell in Szene. "Die EM wird alle TV-Rekorde brechen", lautet die Prognose der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Bei der EM 2004 in Portugal sahen weltweit im Schnitt 155 Millionen TV-Zuschauer live die 31 Spiele. Diese Zahl soll diesmal übertroffen werden. Allein das Gruppenspiel Frankreich - Niederlande wird nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) von rund 230 Sendern in der ganzen Welt gezeigt.
Die DFL ist über die Tochterfirma "Sportcast" an der Erstellung der EM-Bilder beteiligt. Das verantwortliche UEFA-Unternehmen "Euro 2008 SA" hat mehrere Sportcast-Mitarbeiter verpflichtet, die mit ihrer Erfahrung für reibungslose Übertragungen sorgen sollen. 28 Kameras und 26 Mikrofone sind pro Begegnung im Einsatz, und in einem speziellen Übertragungswagen können 25 verschiedene Zeitlupen präsentiert werden. Unter den fünf Regisseuren, die für das Weltbild der EM-Spiele verantwortlich sind, ist auch Bundesliga-Regisseur Knut Fleischmann. "Unseren internationalen Übertragungspartnern wird ein Service geboten, der technisch auf dem neuesten Stand ist", versprach Euro-OK-Chef Martin Kallen.
Quelle: Digital TV: ARD und ZDF lassen sich die EM 115 Millionen Euro kosten
danke für die grundversorgung! ist klar warum GEZ immer teurer wird. sowas anspruchsvolles wie eine sportübertragung könnten die privaten ja gar nicht zustande bringen. dazu braucht man die ÖR.