Zitat(ar) Das Handy-Konsortium Mobile 3.0, das in Deutschland mobiles Fernsehen nach dem DVB-H-Standard einführen wollte, steht nach Medienberichten vor dem Aus.
Wie das "Handelsblatt" am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtete, soll die Verbreitung des im Juli nach zahlreichen Verschiebungen zunächst in vier deutschen Großstädten an den Start geschickten TV-Angebots "in Kürze" eingestellt werden. Weil noch nicht alle Landesmedienanstalten eine Sendelizenz vergeben hatten, war es aus rechtlichen Gründen nicht möglich gewesen, zur Fußball-EM das Handy-Fernsehen im ursprünglich geplanten Umfang anzubieten (SAT+KABEL berichtete).
Als Gründe für das Scheitern nannte das Blatt die Verweigerungshalterung von Telefonkonzernen und Mobilfunkkonzernen, DVB-H-taugliche Endgeräte im großen Stil zu vermarkten. Die zur Fußball-EM unter anderem von T-Mobile und Vodafone angebotenen Handys mit DVB-T-Empfang dürften den Niedergang des neuen Standards weiter vorangetrieben haben. Zuvor hatte Vodafone das kostenpflichtige Handy-Fernsehen in Deutschland bereits für gescheitert erklärt, weil Mobile 3.0 bislang nicht auf die Unterstützung der großen Mobilfunkkonzerne setzte (SAT+KABEL berichtete).
Neben den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF sollten mit RTL, Vox, Sat.1 und ProSieben insgesamt vier private Unterhaltungsprogramme für Sendeinhalte sorgen. Für die Nachrichtenberichterstattung waren N24 und n-tv vorgesehen. Dazu kamen mit Digital 5, bigBuddy und KickFM weitere Angebote von Hörfunkveranstaltern.
Zu den Anteilseignern von Mobile 3.0 gehören die Verlagsgruppen Burda und Holtzbrinck, der südafrikanische Medienkonzern Naspers sowie Pixelpark-Gründer Paulus Neef und der Düsseldorfer Anwalt Horst Piepenburg.
Quelle: SAT+KABEL - magnus.de