Die Entscheidung der Federal Communications Commission (FCC) scheint bei einigen Anti-Piraterie Organisationen in den USA die neue Grundlage zu bilden, um Provider zum Blocken von Filesharing-Traffic bewegen zu können.
Die Entscheidung der FCC ist keinesfalls so optimal ausgefallen, wie man sich dies wünschen würde. Es wurde zu viel Interpretationsspielraum geschaffen, den einige Interessensverbände nun zu gerne ausspielen würden.
Allen voran und quasi immer dabei, wenn es um die Bekämpfung von Filesharing geht, die Recording Industry Association of America (RIAA). Eine Presseerklärung verdeutlicht, wie die RIAA die Äußerungen des FCC-Vorsitzenden, Kevin Martin, interpretiert. Dieser hatte davon gesprochen, dass man den Providern nicht vorschreiben könne, wie sie ihr Netzwerk zu verwalten haben. Sollten diese bestimmte Protokolle aus bestimmten Gründen bevorzugen, um andere dafür zu beschränken, sei dies hinzunehmen. Vorausgesetzt, es existiert ein wichtiger Grund.
Diese Formulierung bietet der RIAA genug Spielraum, welchen sie in ihrer Erklärung nun ausgenutzt haben: "Das Verfahren der FCC ist heute zu einem gesunden und angemessenen Abschluss der Debatte gelangt, wie Provider ihre Netzwerke verwalten dürfen. Es besteht ab sofort keinerlei Zweifel mehr, dass die Provider Netzwerkmanagementtools einsetzen dürfen, um rechtswidrige Aktivitäten zu unterbinden - inklusive Diebstahl von urheberrechtlich geschützter Musik. Wir gratulieren dem Vorsitzenden Martin Kevin zu dessen Bestätigung, dass Provider das Recht haben, Technologien einzusetzen, um den Diebstahl urheberrechtlich geschützter Werke zu unterbinden. Es kristallisiert sich eine immer größer werdende Einigkeit zwischen den Regierungen dieser Welt, dass die Provider endlich Schritte ergreifen müssen, um gegen die Piraterie in ihren Netzen vorzugehen. Es ist unsere Hoffnung und Erwartung, dass die Provider ihre Bemühungen jetzt beschleunigen werden, um die Online-Piraterie zu bekämpfen." Vermutlich träumt man von einer Blockade jedweden P2P-Traffics. Dieser wird jedoch - was der RIAA entgangen sein mag - nicht nur für illegale Zwecke verwendet. Ein Projekt der EU zur Förderung von Videostreaming setzt beispielsweise besonders auf die P2P-Technologie. (Firebird77)
(via zeropaid, thx!)
Quelle:gulli: RIAA: Provider dürfen Filesharing unterbinden dank FCC-Entscheidung