In Deutschland wird laut einem Zeitungsbericht im Schnitt 41,1 Stunden pro Woche gearbeitet - obwohl die in den Tarifverträgen festgelegte Wochenarbeitszeit bei 37,6 Stunden liegt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert daher eine Verkürzung der tatsächlich geleisteten Stunden.
«Der Trend zu immer längeren Arbeitszeiten muss umgekehrt werden. Immer längere Arbeitszeiten behindern den Beschäftigungsaufbau, sind familienfeindlich und gesundheitsschädlich», sagte DGB-Chef Michael Sommer der Tageszeitung «Die Welt».
Laut einer neuen Studie im Auftrag der 27 EU-Mitgliedsstaaten ist die tatsächliche Wochenarbeitszeit in Deutschland seit 2003 um 3,3 Stunden auf 41,1 Stunden angestiegen, berichtet die Zeitung. Nur die Arbeitnehmer in Tschechien, Großbritannien und Bulgarien - dem Spitzenreiter mit 41,7 Stunden - arbeiten in der Praxis noch länger. Schlusslicht ist Frankreich mit 37,7 Stunden, der EU-Schnitt liegt bei 40 Stunden.
Der Unterschied zu der tariflich vereinbarten Wochenarbeitszeit, die in Deutschland bei durchschnittlich 37,6 Stunden liegt, erkläre sich durch Überstunden. Zudem hätten immer weniger Unternehmen eine Tarifbindung.
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