Studie: Musikindustrie verliert 69 Millionen US-Dollar durch illegale Downloads
Illegale Downloadangebote im Internet verursachen millionenschwere Schäden für die Musikindustrie. Das Marktforschungsunternehmen MultiMedia Intelligence beziffert die Umsatzausfälle in der am Mittwoch vorgestellten Studie "P2P: Content's Bad Boy; Tomorrow's Distribution Channel" auf rund 69 Milliarden US-Dollar.
Die Experten erhoben dabei zunächst die Anzahl von Musiktiteln, die illegal über Tauschbörsen in Umlauf gebracht wurden, und multiplizierten die Zahl mit einem von ihnen festgesetzten "fairen Preis". Laut den Erhebungen entfallen 44 Prozent des gesamten Traffics im Netz derzeit auf P2P-Daten. Das meiste davon seien Audio- und Video-Files. BitTorrent habe sich bei den Filesharing-Nutzern als beliebtestes P2P-Protokoll etabliert, hieß es. Man muss darauf hinweisen, dass die Piraterie nicht nur die Musik betrifft", sagte Studienleiter Rick Sizemore. Rechteinhaber von Filmen und Serien zählten ebenfalls zu den Geschädigten. Trotzdem sei ein Verbot von P2P keine Lösung, so der Experte. MultiMedia Intelligence erwartet für die Zukunft eine weitere Zunahme des Datenverkehrs in P2P-Netzen. Im Zeitraum zwischen 2007 und 2012 soll es einen Anstieg von 1,6 Petabytes auf knapp acht Petabytes pro Monat geben.
Der Umsatz mit legalen Downloads und neuen CDs machte in Deutschland im vergangenen Jahr rund 1,6 Milliarden Euro aus. Auch in diesem Jahr nahmen die Verkäufe von Musikdownloads weiter zu. Der deutsche Markt für digitale Musik erzielte im dritten Quartal neuerliche Rekordzuwächse. Seit Jahresbeginn 2008 wurden insgesamt bereits 33,7 Millionen digitale Produkte im Wert von rund 61,7 Millionen Euro von den verschiedenen Musikportalen im Netz legal heruntergeladen.