Olympia 2014: IOC lehnt Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender Europas ab
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat das Angebot der Europäischen Rundfunkunion (EBU) für die Übertragung der Olympischen Spiele 2014 und 2016 abgelehnt. "Wir bedauern die Entscheidung des IOC sehr", erklärte EBU-Präsident Fritz Pleitgen am Dienstag. "Die EBU-Mitglieder waren überrascht von den hohen finanziellen Erwartungen des IOC." Wie hoch das EBU-Gebot war, wurde nicht mitgeteilt. Von 2014 an will das IOC nun Abkommen mit einzelnen Ländern schließen und so mehr Geld für Übertragungsrechte erlösen.
"Fairer und offener Bieterprozes"
2014 finden die Winterspiele in Sotschi statt, der Austragungsort der Sommerspiele 2016 wird im kommenden Oktober zwischen Chicago, Tokio, Madrid und Rio de Janeiro ausgewählt. Die öffentlich- rechtlichen Sender Europas hatten die Spiele seit 1956 übertragen und die Rechte fast schon traditionell bekommen, weil sie die meisten Menschen in Europa erreichen. "Das IOC verfolgt einen fairen und offenen Bieterprozess, der allen interessierten Parteien die Möglichkeit gibt, für die Olympischen Spiele 2014 bis 2016 die Rechte für Europa zu erwerben", sagte IOC-Sprecherin Emmanuelle Moreau.
Die EBU zahlte 443,4 Millionen US-Dollar für die Spiele in Peking und 135 Millionen US-Dollar für die Winterspiele 2006 in Turin. Für Vancouver 2010 und London 2012 hält die EBU bereits die Rechte. "Wir haben die EBU-Erklärung zur Kenntnis genommen", sagte IOC-Vizepräsident Thomas Bach, der Mitglied der Verhandlungskommission war. "Wir werden für die Spiele 2010 und 2012 weiter mit ihnen zusammenarbeiten." EBU-Präsident Jean-Paul Philippot bedauerte, dass es nicht gelungen sei, "das IOC von der Wichtigkeit unserer globalen Unterstützung für den olympischen Sport zu überzeugen".