Provider speichern 55 Milliarden private Internet-Daten - "Flöhe hüten"
In Deutschland müssen seit Jahresanfang neben den Telefon-Verbindungsdaten auch alle Internet-Verbindungen erfasst und ein halbes Jahr lang gespeichert werden (SAT+KABEL berichtete). Die Bundestagsabgeordnete Petra Pau von der Linken hat einmal nachgerechnet, wie viele Daten so zusammenkommen.
Wenn von den etwa 80 Millionen Einwohnern der Bundesrepublik nur 50 Millionen täglich ein Mal telefonieren, eine SMS und eine E-Mail verschicken, dann ergibt das 150 Millionen Absender je Tag, nimmt Pau in einer Mitteilung vom Freitag an. "Die Empfänger werden ebenfalls erfasst, somit fallen Tag für Tag 300 Millionen Daten an. Sie alle sollen sechs Monate gespeichert werden. Also summieren sich die erfassten Datensätze auf knapp 55 Milliarden. Real sind es sehr viel mehr", schreibt die Innenpolitikerin. Mit Datenschutz habe dies nichts zu tun. "Ein Sack Flöhe hüten ist leichter, als 55 Milliarden willkürlich auf Vorrat gehortete Daten zu schützen."