[color="Lime"]SRG SSR gängelt TV-Zuschauer nicht[/color]
Das Schweizer Fernsehen SRG SSR verzichtet für seine ab 2012 geplanten sechs HDTV-Kanäle auf den Einsatz der verbraucherfeindlichen "CI-Plus"-Schnittstelle.
Deutsche Privatsender propagieren, das Verfahren sei unverzichtbar, um den Signalschutz zu gewährleisten und den Vorgaben der Rechteinhaber aus Hollywood Rechnung zu tragen. Dass es auch anders geht, beweist der britische Pay-TV-Riese BSkyB. Bei "Sky Digital" können Abonnenten HDTV-Inhalte uneingeschränkt und dauerhaft auf Festplatte archivieren, während der Satellitenbetreiber SES bei seiner für November geplanten "HD+"-Plattform laut internen Unterlagen Aufzeichnungssperren für die Ausstrahlungen von RTL und ProSiebenSat.1 umsetzt.
Liberaler Weg in der Schweiz - kein Kopierschutz
SRG SSR wählt hingegen den liberaleren und zuschauerfreundlichen britischen Weg. Dem Branchendienst "AreaDVD" sagte ein Sendersprecher, Zuschauer könnten die geplanten HDTV-Sender mit jedem beliebigen CI-Receiver empfangen und uneingeschränkt aufzeichnen. Die Grundverschlüsselung erfolge, weil in der Regel bei Fremdproduktionen lediglich die Ausstrahlungsrechte für die Schweiz erworben würden. Daher müssten die Sendungen bei der Verbretung via Satellit verschlüsselt ausgestrahlt werden. Monatliche oder jährliche Smartcard-Gebühren gibt es nicht.
Wie von der European Broadcasting Union (EBU), einem europaweiten Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten, vorgeschlagen, werde auch die SRG-SSR Kopierschutzmaßnahmen grundsätzlich nicht mittragen und nur Inhalte ohne Copy-Protection ausstrahlen, sagte der Sprecher weiter. Ab Anfang 2012 ist in der Schweiz die parallele HDTV-Ausstrahlung der Kanäle SF1, SF2, TSR1, TSR2, RSI LA1 und RSI LA2 im Simulcast-Verfahren geplant (SAT+KABEL berichtete).