[SIZE="5"]:happy (25):Das deutsche Fräuleinwunder[/SIZE]:clapping:
"Ich weiß gar nicht, wo ich hin soll. Ich quatsche einfach noch ein bisschen weiter" – mit diesem Satz verabschiedete eine glückliche Lena Meyer-Landrut die deutschen Fernsehzuschauer beim 55. Eurovision Song Contest in die Nacht. Typisch Lena – mit dieser Unbekümmertheit hatte sie gerade den größten Musikwettbewerb Europas gewonnen. Mit ihrem Song "Satellite“ erreichte sie 246 Länderpunkte und verwies die türkische Band Manga mit 170 Zählern auf Rang zwei. Ein deutscher Sieg beim Grand Prix war bislang nur Nicole 1982 im englischen Harrogate gelungen.
Kein Eurovision Song Contest hatte vor Beginn in Deutschland so viel Aufmerksamkeit erregt wie dieser. Deutschlands Grand-Prix-Hoffnung Lena begeisterte das ganze Land. "Lena, Lena, Lena" - um dieses Thema kam die vergangenen Monate niemand mehr herum.
"Ein Märchen ist wahr geworden"
Als am 29. Mai in Oslo der Startschuss für das 55. Finale fiel, war aber ein Happy End nicht vorprogrammiert – zu unberechenbar sind die europäischen Televoter. Dass es trotzdem geklappt hat, dafür hatte Lena aber eine einfache Erklärung: "Wie schon in den USFO-Shows, so auch heute: Wenn es drauf ankommt, dann bin ich da."
Zu den ersten Gratulanten gehörte Lutz Mamor: "Lena hat mit ihrer besonderen Art ganz Europa bezaubert, ein Märchen ist wahr geworden", freute der Intendant des NDR. "Ich gratuliere ihr herzlich zu diesem grandiosen Sieg.“ Und zu der Frage, wo Deutschland den ESC 2011 ausrichtete, äußerte er sich auch gleich: "Jetzt feiern wir erstmal Lenas Sieg. In welcher Stadt das große Finale stattfindet, werden wir nach sorgfältiger Prüfung entscheiden."
Doppelter Auftritt der Spanier
Das deutsche Fräuleinwunder nahm Punkt 21 Uhr mitteleuropäischer Zeit in Oslo in einer mit 18.000 Besucher vollbesetzten Telenor Arena seinen Lauf. Den Anfang machte Vorjahressieger Alexander Rybak, der seinen Siegertitel von Moskau "Fairytale" vortrug, bevor der eigentliche Wettbewerb begann. Der startete mit der hochgewetteten Safura aus Aserbaidschan, die ihre Ballade in einem mit Leuchtstoffröhren getunten Kleid sang. Während sie unfallfrei ihren Song schmetterte, hatte der zweite Kandidat, Daniel Diges aus Spanien weniger Glück.
Hörbar aufgeregt begann er sein "Algo pequenito" und dann stürmte nach wenigen Sekunden ein Flitzer auf die Bühne. Der Spanier ließ sich davon nicht zu sehr beirren, aber die EBU gab Spanien am Ende des Teilnehmerfeldes trotzdem eine zweite Chance. Das gab es noch nie, dass ein Land ein zweites Mal auf die Bühne durfte.
Von diesem Zwischenfall abgesehen, war der Abend ein klassischer Grand-Prix-Abend, mit allen Zutaten, die es braucht: schmachtende Balladen mit großem Gefühlskino lieferten Norwegen, Irland, Israel und Weißrussland. Dass Eurodance nicht totzukriegen ist, bewiesen Moldau und Island, für Ethnopop waren in diesem Jahr Serbien, Armenien, und Griechenland zuständig. Rocknummern lieferten die Türkei und Bosnien-Herzegowina – aber sie waren diesmal allesamt chancenlos gegen deutschen Pop.
Ein weiterer Höhepunkt der Show war der Zwischen-Act. Schon vor Wochen hatte das norwegische Fernsehen in verschiedenen Städten Europas einen Flashmob-Dance aufgezeichnet. "Share the moment" hieß das Motto des Contest und es wurde brilliant umgesetzt.
Zum Titel "Glow" der norwegischen Formation Madcon ging die Reise durch die europäische Städte, in denen begeisterte ESC-Fans den Tanz aufgeführt hatten – mit dabei als einzige Live-Übertragung der deutsche Flashmob auf der Hamburger Reeperbahn. Dann ging es über die Nordsee in den königlichen norwegischen Palast, wo Kronprinzessin Mette-Marit mit ihren Kindern tanzte und schließlich zurück in die Halle zur Vergabe der Länderpunkte.
"Satellite" von Beginn an spitze
enas Song "Satellite" setzte sich bereits nach sechs Ergebnissen an die Spitze. Und je mehr Länder ihre Stimmen abgaben, desto deutlicher wurde: Deutschland ist nicht mehr einzuholen. Aus fast allen Ländern gab es Punkte - nur vier Nationen verweigerten Deutschland ihre Zuneigung. Am Ende war dies zu verkraften: Für die türkische Rockband Manga reichte es mit 76 Punkten Rückstand auf Platz zwei. Rang drei ging an das rumänische Duo Paula & Ovi, die 84 Zähler weniger als Lena-Nationale erzielten.
Hier sind die Platzierungen des 55. Eurovision Song Contest in Oslo:
- 1. Deutschland (246)
- 2. Türkei: (170)
- 3. Rumänien (162)
- 4. Dänemark (149)
- 5. Aserbaidschan (145)
- 6. Belgien (143)
- 7. Armenien (141)
- 8. Griechenland (140)
- 9. Georgien (136)
- 10. Ukraine (108)
- 11. Russland (98)
- 12. Frankreich (98)
- 13. Serbien (82)
- 14. Israel (71)
- 15. Spanien (68)
- 16. Albanien (62)
- 17. Bosnien-Herzegowina (51)
- 18. Portugal (43)
- 19. Island (41)
- 20. Norwegen (35)
- 21. Zypern (27)
- 22. Moldau (27)
- 23. Irland (25)
- 24. Weissrussland (18)
- 25. Großbritannien (10)
Quelle: Klick