Der Österreichische Rundfunk (ORF) hat Millionen Satellitenzuschauer ganz unfreiwillig stundenlange Einlicke in seine Fernsehprogramme erlaubt - inzwischen ist das Problem aber behoben.
Die beiden TV-Programme ORF1 und ORF-HD wurden über den Satelliten Astra 19,2° Ost mehrere Stunden unverschlüsselt verbreitet. Offenbar waren daran technische Schwierigkeiten Schuld. Der öffentlich-rechtliche Sender codiert seine Programme, um preiswertere Vertragsabschlüsse beim Rechte-Einkauf von Hollywood-Serien und -Spielfilme zu erreichen. Inzwischen sind die Kanäle wieder abgeriegelt (Stand: 13.02 Uhr), der Empfang ohne Smartcard nicht mehr möglich.
Am Montag sprach die Zuschauer-Hotline von einer "technischen Störung", die gegen 16.30 Uhr aufgetreten war. Als Folge daraus wurde offenbar die Verschlüsselung deaktiviert. Manche Geräte könnten den Empfang seit Montag erst nach einem Neustart wieder herstellen, hieß es.
Den Ausfall der Verschlüsselung erfuhren SAT+KABEL-Leser in der Nacht auf Montag bereits im Forum, auch eine Panne bei der Ausstrahlung von RTL-HD und ProSiebenSat.1-HD war dort nachzulesen.
Smartcards des ORF sind gegen eine einmalige Gebühr erhältlich, monatliche Entgelte fallen nicht an. Die Karten werden nur an österreichische Bürger abgegeben, über Zwischenhändler finden sie aber auch den Weg nach Deutschland und in die Schweiz.
Der ORF überträgt - wie ARD und ZDF - die Spiele der Fußball-WM in HDTV, dazu zahlreiche hochauflösende Serien und die Formel1 in HD, die hierzulande nur über die verbraucherfeindliche "HD+"-Plattform von SES Astra oder dem Pay-Anbieter Sky empfangbar sind. Aktuell verursacht der Österreichische Rundfunk durch das neue ORF-Gesetz Schlagzeilen, das unter anderem die Einstellung der Online-Plattform "FutureZone" in der augenblicklichen Form vorsieht.
Q: SAT+KABEL