ZitatAlles anzeigenDie Kunden des Netzbetreibers Kabel Deutschland (KDG) können voraussichtlich ab März 2011 auf ein neues Video-on-Demand-Angebot zurückgreifen, mit dem sich kostenpflichtige Spielfilme abrufen lassen. Jetzt sind neue Details bekannt geworden.
Aktuell wird der Service in einer Betaphase getestet, die sich auf Kabel-Deutschland-Mitarbeiter, deren Familienmitglieder und Freunde beschränkt. Ab Januar sollen dann auch erstmals Kunden mit neuem Sagem-HD-DVR die Filmbibliothek testen können, berichtete der Branchendienst "Golem" am Freitagabend. Das gilt aber nur für Haushalte, die im Ausbaugebiet Berlin, Hamburg und München ansässig sind. Dort ist das Netz bereits modernisiert, mit Universal EdgeQAMs bestückt und damit auf das "Video Select" getaufte Angebot vorbereitet.
Die geplante Mediathek (siehe Vorschaubild unten) ist eher schwachbrüstig, bietet zu Beginn 2.000 Titel in MPEG4-Kompression. Kabel Deutschland hat dazu nach eigenen Angaben 40 Kooperationspartner gewonnen, weitere sollen folgen. Nicht nur der kostenpflichtige Einzelabruf soll möglich sein, sondern auch monatliche Abonnements, die gegen ein pauschales Entgelt den Abruf beliebig vieler Filme möglich macht.
Zum Einsatz kommt dafür ein erst Anfang September eingeführter Festplatten-Rekorder von Sagemcom mit Multi-Tuner. Einen Test des Modells lesen kostenlos registrierte SAT+KABEL-Leser an dieser Stelle. Die Videos werden über das Kabelnetz und nicht über das Internet mit gesicherter Bandbreite ausgespielt. Um die Wiedergabe zu steuern werden die Signale über IP zu den Video-Servern geschickt. Von denen soll es nach "Golem"-Angaben pro Stadt oder Region mehrere geben, allerdings deutlich weniger als es etwa bei reinen IP-basierten Netzen wie DSL oder
VDSL der Fall wäre.Videos mit 1.080i und Untertiteln
Die über "Video Select" ausgespielten Inhalte sollen in SD- und HD-Qualität angeboten werden. Bei SD dürften im Schnitt 2 MBit/s, bei HD rund 8 MBit/s notwendig werden. HD-Videos kommen in 1.080i-Auflösung. Kabel Deutschland will außerdem Untertitel und Originalversionen anbieten. Auch für "Video Select" gilt: Ein verbraucherunfreundliches DRM-System wacht über die Nutzung, einmal begonnene Filme müssen innerhalb von nur 48 Stunden betrachtet werden, sonst verfällt das Nutzungsrecht.
Kabel Deutschland setzt künftig vor allem auf den Bereich Video-on-Demand, um höhere Umsätze abseits des klassischen Zugangsgeschäfts zu generieren. Für "neue TV-Produkte" soll generell mehr Geld kassiert werden. Dazu gehören wohl auch die HD-Programme von RTL und ProSiebenSat.1, die im Bundle eine Extra-Gebühr von fünf Euro nach sich ziehen dürften. Eine Rolle spielt für den Netzbetreiber auch der Ausbau im DVB-C2-Standard. Ein Pilotprojekt wurde unlängst erfolgreich abgeschlossen.
Quelle: Sat und Kabel