[SIZE="6"]Weiter Zweifel an Pay-TV-Erfolg in Deutschland - Sky-Dividende kein Thema[/SIZE]
Brian Sullivan war sichtlich geschockt. Die Hauptversammlung von Sky Deutschland vor einem Jahr war der erste große Auftritt des neuen Senderchefs. Lautstark machten damals viele Kleinaktionäre des Bezahlsenders ihrem Ärger über die horrenden Verluste, die geringe Kundenzahl und die düsteren Aussichten Luft.
Kein einfacher Job liege da vor ihm, räumte Sullivan ein. Großaktionär Rupert Murdoch hatte den erfahrenen TV-Manager geschickt, um das Dauersorgenkind in seinem Medienimperium endlich auf Erfolg zu trimmen. Ein bewegtes Jahr später sendet Sky Deutschland zumindest ein paar Hoffnungszeichen. Ob das aber reicht, um die Aktionäre an diesem Freitag (15. April) gnädiger zu stimmen, ist offen.
"Ich bin noch immer nicht überzeugt", sagt Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Trotz wachsender Abo-Zahlen sei noch immer nicht entschieden, ob das Geschäftsmodell Bezahlfernsehen in Deutschland wirklich funktioniere.
Wann das frühere Premiere überhaupt Gewinne machen könne, sei offen. Von einer Dividende sei kaum zu träumen. "Das können Sie vergessen."
Immer wieder hat Murdoch frisches Kapital in das frühere Premiere gepumpt - vor allem um Investitionen in den Ausbau des Programm und das HD-Angebot stemmen zu können. Unter anderem mit einer Kapitalerhöhung hatte der Medienzar 2010 insgesamt 340 Millionen Euro in den Konzern gesteckt und damit die Anleger zunächst verschreckt. Murdochs News Corp. hält 49,9 Prozent an Sky Deutschland.
Erst im Januar hatte er noch einmal 60 Millionen für den Programmausbau draufgelegt. Mit einem weiteren Darlehen von 48 Millionen Euro soll ein 24-Stunden-Sportnachrichten-Sender aufgebaut werden. "Das ist eine Gesellschaft von Murdochs Gnaden", sagt Bergdolt. Der Großaktionär entscheidet über Wohl und Wehe - und scheint keineswegs aufgeben zu wollen beim Versuch, Sky endlich erfolgreich zu machen.
Sky-Zahlen bleiben auch 2011 rot
2010 hatte der Sender trotz zuletzt überraschend kräftig gewachsener Abo-Zahlen Verluste gemacht - unter dem Strich 407 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr werden die Zahlen rot bleiben. Bei den Abo-Zahlen hatte Sky vor allem im vierten Quartal 2010 einigen Boden gut machen können und zählt nun etwa 2,653 Millionen Kunden.
Der Sender braucht etwa 3 Millionen Abonnenten, um schwarze Zahlen zu schreiben. Mit Spannung werden die Zahlen für das erste Quartal 2011 erwartet, die Sky aber erst am 12. Mai vorlegen will.
Quelle = satundkabel