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Der britische Pay-TV-Riese BSkyB hat am Freitagmorgen einmal mehr sehr positive Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt - die Abonnentenschar wurde auch weiter ausgebaut, der Gewinn aber ging leicht zurück.
Insgesamt beziehen nun fast 10,2 Millionen Haushalte eines der Bezahlpakete, teilte die Tochter des Medienkonzerns News Corp. mit. Knapp 40 Prozent hält das US-Unternehmen von Rupert Murdoch, eine Komplettübernahme von BSkyB war durch den Handy-Abhörskandal zuletzt verschoben worden.
Netto kamen 784.000 neue Verträge über alle Bereiche wie Pay-TV, Internet und Telefonie allein im abgelaufenen vierten Quartal dazu, im Gesamtjahr 2010/2011 waren es 2,4 Millionen. Insgesamt verweist BSkyB nun auf 25,375 Millionen Revenue Generating Units (RGU). Der Bezahl-TV-Bereich begrüßte innerhalb eines Jahrs netto 327.000 neue Kunden, die Neukundengewinnung hatte sich in den letzten Monaten abgeschwächt. Im abgelaufenen Quartal waren es nur 40.000 Kunden, im Quartal davor noch knapp 60.000.
Den größten Zuwachs gab es wieder für das teure "Sky+HD"-Paket, das alle HTDV-Programme und einen entsprechenden Digital-Receiver mit Festplatte mitbringt. 883.000 neue Kunden wurden bis Ende Juni verzeichnet und 136.000 zwischen März und Ende Juni. Insgesamt zahlen 3,822 Millionen für "Sky+HD".
Beim "Multiroom"-Abo, das mehrere Receiver beinhaltet, kamen nur 13.000 zahlende Kunden im Quartal hinzu und 129.000 in den letzten zwölf Monaten - 2,250 Millionen Haushalte sind es insgesamt gesamt. Im letzten Jahr waren es wesentlich mehr die Kurve flachte merklich ab.
Geschäft mit Telefonie und Internet brummt
Mit 174.000 bzw. 711.000 neuen Breitband-Kunden machte BSkyB das Schwächeln im Pay-Geschäft wett, der Konzern kommt nun auf 3,335 Millionen Verträge, im Telefonie-Bereich waren es 185.000 bzw. 734.000 neue Abschlüsse und insgesamt 3,101 Millionen telefonierende Kunden. Auch dieses Segment wuchs im Vergleich zum Vorjahr. Auf fast drei Millionen Triple-Play-Kunden verweist BSkyB, d.h. Telefon, Internet und Bezahlfernsehen aus einer Hand. Jeder vierte Neukunde entscheidet sich inzwischen für alle drei Services.
Ebenfalls erhöhte sich der sogenannte ARPU-Wert im Jahresvergleich. ARPU steht für "Average Revenue per User" und gibt an, wieviel ein Haushalt monatlich oder jährlich an einen Netzbetreiber oder Pay-TV-Veranstalter bezahlt. Bei Sky überweisen die Haushalte nun exakt 539 Britische Pfund (615Euro) durchschnittlich pro Jahr. Ein Spitzenwert auch im internationalen Vergleich. Vor einem Jahr waren es noch 508 Pfund gewesen, im Vorquartal allerdings 544 Pfund.
Umsatz legt zu, Gewinn schrumpft
Der Umsatz steigerte sich im Gesamtjahr, kletterte von 5,709 Milliarden auf 6,597 Milliarden Pfund (7,4 Milliarden Euro) und damit um 16 Prozent (Seite 16 im PDF). Der wichtigere Nettogewinn schrumpfte dagegen von 878 auf 810 Millionen Pfund (925 Millionen Euro), der operative Gewinn von 1,113 auf 1,073 Milliarden. Diese Kennzahl gibt an, wie gesund ein Unternehmen im Kerngeschäft ist, weil alle fremden Faktoren herausgerechnet werden. Die komplette Bilanz ist an dieser Stelle abrufbar.
BSkyB-Chef Jeremy Darroch erklärte, der Pay-TV-Konzern habe ein "exzellentes Jahr" hinter sich. Den Wirbel um die gescheiterte Übernahme durch News Corp. kann er damit nicht gemint haben. Er hob vor allem den neuen Kanal Sky Atlantic HD hervor, der Produktionen des US-Pay-Riesen Home Box Office (HBO) zeigt und das Abogeschäft deutlich belebt hatte. Der Chef des Verwaltungsrates, James Murdoch, ging in einer Mitteilung am Morgen zunächst nicht auf seine eigene Person ein. Wegen der Abhöraffäre, in der der Sohn von Rupert Murdoch verwickelt sein soll, hatte es Zweifel gegeben, ob der Manager seinen Posten bei BSkyB behalten kann. Murdoch kündigte stattdessen an, dass sein Vize Nick Ferguson an Bord bleibt, es eine höhere Dividende für die Aktionäre gibt und ein Aktienrückkaufprogramm gestartet wird.
Quelle = satundkabel
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