Digitalmagazin im Gespräch mit Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer Astra Deutschland
Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer Astra Deutschland
Die Sat-Analogabschaltung Ende April 2012 wird zu einem regelrechten HDTV-Boom auf Astra 19,2° Ost führen. „ARD und ZDF starten zusammen zehn neue HD-Sender und 2012 werden sicher auch weitere Privatsender auf den HD-Zug aufspringen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir Ende nächsten Jahres für Deutschland die Marke von 50 HD-Sendern im Visier haben werden“, sagt Astra Deutschland-Chef Wolfgang Elsäßer im Gespräch mit Digitalmagazin.
[color="#FF0000"]Digitalmagazin:[/color] Herr Elsäßer, der Satellitendirektempfang hat im ersten Halbjahr 2011 um 430.000 auf 17,1 Millionen Haushalte zugelegt, der Kabelempfang büßt wiederum ein. Was sind die wesentlichen Gründe dafür?
[color="#FFFF00"]Elsäßer:[/color] Aus unserer Sicht gibt es dafür drei wesentliche Faktoren. Da ist zum einen der Zuschauer: Immer mehr Menschen merken, dass Satellitenempfang im Dreikampf aus Kosten, Vielfalt und Qualität klar die Nase vorne hat. Keine andere Infrastruktur bietet ohne monatliche Anschlussgebühren so viel Programm in erstklassiger, digitaler Qualität: über 270 deutschsprachige Fernsehsender, davon über 30 in hochauflösender Qualität, dazu über hundert digitale Radiokanäle. Zweitens verfolgen wir bei unseren Kunden einen neutralen, partnerschaftlichen Ansatz. Wir verstehen uns als Heimat aller Sender, sei es frei empfangbar unverschlüsselt, Free-TV mit Signalschutz oder Pay-TV. Wir vermarkten auch direkt keine Inhalte, wir sind content-neutral. Und wir bevorzugen keine Hersteller, sondern schaffen neue Märkte und treiben Innovationen voran. Ein gutes Beispiel dafür ist HD+. Innerhalb von nur 20 Monaten haben 31 Hersteller bereits 66 HD+-Receivermodelle auf den Markt gebracht. Das ist der dritte Punkt. Insgesamt hat der Handel allein im letzten Jahr 3,2 Millionen Satelliten-Receiver verkauft. Fast acht von zehn verkauften Receivern waren Satelliten-Geräte, über 80 Prozent des gesamten Handelsumsatzes mit Receivern entfielen auf DVB-S-Geräte. Unter dem Strich addieren sich diese Pluspunkte für den Satelliten. Die Zuschauer haben mehr Spaß am Fernsehen über Satellit, der Handel freut sich über gute Geschäfte und die Sender können sich darauf verlassen, dass wir ihre digitalen Geschäftsmodelle und Projekte nach ihren Wünschen abbilden und sie dabei unterstützen, wo wir können.
[color="#FF0000"]Digitalmagazin:[/color] Der Digitalisierungsgrad der Satellitenhaushalte liegt nun bei 85 Prozent. Wenige Monate vor der Sat-Analogabschaltung Ende April 2012 empfangen – je nach Lesart – allerdings noch 2,3 bis 2,5 Millionen Haushalte analoges Satellitenfernsehen. Wie groß sind Ihre Sorgenfalten?
[color="#FFFF00"]Elsäßer:[/color] In den ersten sechs Monaten 2011 ist die Zahl der analogen Satellitenhaushalte zwar um 400.000 gesunken, das Tempo bei der Umstellung muss sich erhöhen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, dem Handel und den Sendern. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir es bei der großen Mehrheit schaffen werden.
[color="#FF0000"]Digitalmagazin:[/color] Die besten Argumente für den Umstieg auf digitales Fernsehen sind Programmvielfalt und Mehrwert – etwa hinsichtlich HDTV. Nach der Analogabschaltung haben Sie auf 19,2° Ost reichlich Transponderkapazitäten zur Verfügung. Wie viele neue HDTV-Sender werden dann für den deutschen Markt starten?
[color="#FFFF00"]Elsäßer:[/color] ARD und ZDF starten zusammen zehn neue HD-Sender und 2012 werden sicher auch weitere Privatsender auf den HD-Zug aufspringen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir Ende nächsten Jahres für Deutschland die Marke von 50 HD-Sendern im Visier haben werden.
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Digitalmagazin:[/color] Herr Elsäßer, vielen Dank für das Gespräch.
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