[h=1][/h] Er hat früher bei Microsoft gearbeitet, jetzt äußert sich Valve-Chef Gabe Newell mehr als kritisch über Windows 8 - und erklärt, er wolle verstärkt auf Linux setzen. Außerdem spricht Newell über Zukunft der Computerbranche und über Zungeneingabegeräte.
Gabe Newell, Gründer und Chef von Valve Software, hat sich in einem öffentlichen Gespräch mit Ed Fries - ehemals Chef der XBox-Sparte von Microsoft - auf der US-Tagung Casual Connect sehr negativ über Windows 8 geäußert. Er sagte, dass das kommende Betriebssystem von Microsoft für "die PC-Branche eine Katastrophe ist". Allerdings geht es Newell weniger um die Technologie oder um die umstrittene Benutzerführung Metro als um den Windows Store. Der Valve-Chef ist überzeugt, dass dieser die Gewinnmargen der Softwarehersteller "zerstört" und eine Reihe von Unternehmen der Plattform den Rücken zukehren werden.
[h=3]Windows Store setzt Margen unter Druck[/h] Auch deshalb will Newell, der früher selbst in leitender Funktion bei Microsoft gearbeitet hat, mit Steam künftig verstärkt auf Linux setzen. Für ihn ist es das wahre offene Betriebssystem und eine "Absicherung". Mit der Konkurrenz durch den Windows Store dürften auch die Margen seines eigenen Onlineportals Steam unter Druck geraten. In dem virtuellen Laden sollen Apps ab 1,49 US-Dollar erhältlich sein. Microsoft orientiert sich am Modell von iTunes App Store und Mac App Store, verlangt aber für populäre Apps eine geringere Provision.
Das größte Problem von Linux sei derzeit die im Vergleich zu Windows noch lange nicht ausreichende Unterstützung durch die Spielebranche. Seiner Auffassung sei der Linux-Community nicht klar, "wie stark sich Spiele auf das Kauf- und Nutzerverhalten auswirken." Er wolle es für die über 2.500 auf Steam verfügbaren Games so einfach wie möglich machen, künftig auch direkt unter Linux zu laufen, schreibt unter anderem Venturebeat.com in einem Protokoll des Gesprächs.
[h=3]Die Zunge als Eingabegerät der Zukunft[/h] Ed Fries und Gabe Newell haben in ihrer Diskussion noch eine Reihe weiterer Themen gestreift, darunter auch die Zukunft der Eingabegeräte. Newell ist überzeugt, dass Touchscreen-Eingaben in den nächsten zehn Jahre eine große Rolle spielen werden - ähnlich, wie Tastatur und Maus während der vergangenen 25 Jahre. Newell erzählt, dass einer seiner Entwicklungsingenieure den Prototyp eines Zungenkontrollers als Eingabegerät gebaut habe.
Das klinge schräg, aber in Wahrheit sei die Zunge einer der flexibelsten Muskeln des menschlichen Körpers, mit dem sich recht hohe Datendurchsätze an Mensch-Maschine-Schnittstellen erreichen ließen, sagte Newell. Richtig ernsthaft glaube er aber auch nicht an derartige Ideen.
Quelle: golem.de