Gestern gab Madonna in Wien ein Konzert. Die teils bizarre Show mit toller Optik und Technik (Lifte im Bühnenboden) dauerte ca. 1:50. Dann war der ganze Zauber vorbei. 30 Sekunden nach verklingen der Musik (23:59) saß sie in einem Land Rover und fuhr in Polizeibegleitung und 5 anderen Fahrzeugen wieder ab.
Die Show hätte um 21:00 beginnen sollen, aber da Madonna schlecht drauf war hat sie erst um 22:08 begonnen. Das Publikum hat das natürlich zwischenzeitlich mit gellenden Pfiffen goutiert. Zum Soundcheck war sie so 15:40 gekommen und hat danch das Stadion nicht mehr verlassen.
Einen Security der sie "angestarrt" hat, den hat sie austauschen lassen.
"Gesungen" hat sie reines Playback. Die Frau ist erledigt. Die kann einfach nicht mehr gleichzeitig singen und tanzen. Das sie den Auftritt überhaupt durchgestanden hat, hat mich gewundert. Zugabe gab es natürlich keine.
Das Station war max zu 3/4 gefüllt obwohl Zigtausend Karten verschenkt wurden weil keiner die Karten kaufen wollten. Bei vielen Zeitungen oder MM gab es die Gratistickets.
Die ersten Fans (ca. ein Dutzend) waren schon vor 7:00 und haben auf den Einlass gewartet. Auf der Rückseite des Stations sind es aber im laufe des Tages auch nicht viel mehr geworden. Bis zum Einlass waren es vielleicht so 50 oder 60.
Die Materielle Aufwand ist gigantisch. Die Bühne wird so geschätzte Höhe von 25m bis 30m haben. Gespeist wird die Sound und Lichanlage von 2 Stromaggregate mit jeweils 1.500 KW/h Leistung die sich gegenseitig synchronisieren. Einer würde reichen jedoch nicht für Lastspitzen. Untergebracht sind die Aggregate in spezielle 40 Fuß Container die ein aufklappbares Dach haben (wie ein Heckspoiler beim Porsche) wo dann ein Teil des Dachs so 45° hydraulisch hochgeklappt wird. Die Treibstofftanks fassen 5.000 Liter. Der Verbrauch ist während eines Konzerts etwa 80 Liter /h. Spitzenverbrauch bis zu 300 Liter.
Die ganze Show hat drei identische Bühnen die jeweils im Vorfeld aufgebaut werden.
Die Tontechnik wird unmittelbar nach Konzertende von ca. 150 Arbeiter die schon vor Konzertbeginn eingetroffen waren in ca. 5 bis 6 Stunden abgebaut und spezielle Sattelaufleger verladen und gehen unmittelbar danach zum nächsten Veranstaltungsort. Sobald die Musik aus ist, stürmen die rein und beginnen mit dem Abbau. Dafür werden ca. 10 Sattelzüge benötigt. Für die Bühne brauchen sie ungefähr 20 Sattelzüge die aber erst am nächsten Tag abgebaut wird da ja mit 3 Bühnen gearbeitet wird und der Auf und Abbau doch wesentlich länger dauert. Das Bühnendach soll 100 Tonnen wiegen, was ich aber persönlich nicht ganz glaube.
Die Lichttechnik wird jeweils am Veranstaltungsort angemietet.
Mein Fazit: Wer eine Karte gekauft hat, den bedauere ich. Die Frau glaubt etwas besseres zu sein.
Und hier die Berichte die von den verschiedenen Pressemedien stammen.
ZitatAlles anzeigenMadonna in Wien: Missverständnisse am Tanzboden
Madonna hat den Fans im Happel-Stadion nicht das geliefert, was diese erwartet haben. Schade drum. Die ausführliche Kritik von Georg Leyrer.
![]()
Die Karriere von Popstars läuft heutzutage ja schnurstracks auf nur eines hinaus: Am Ende, Jahrzehnte nach dem letzten Charterfolg, gibt es dann ein Musical, das glücklichen Fans alle Hits am Schnürchen serviert. Dann sind die betreffenden Stars bereits entweder zu tot oder zu reich zum Weiterarbeiten, und nichts steht mehr der ungebremsten Nostalgie im Wege. Man frage nach bei Queen, ABBA oder den Beatles.
Madonna aber ist gerade an einem schwierigen Punkt angelangt. Sie hat zwar längst genug Stoff beisammen für das besagte Musical: Zeit wird’s zum Zurücklehnen. Aber fitnessgestählt beharrt sie darauf, weiter neue Musik unters Volk zu bringen. Und das gänzlich nostalgiefrei. Was dabei rauskommt, wenn man Retro-Erwartungen enttäuscht, sah man am Sonntagabend im Ernst-Happel-Stadion in Wien. Und es war gar nicht schön anzusehen.
Madonnas "MDNA-World-Tour 2012" in Bildern
49 Bilder
Da hat man jahrelang darauf hingearbeitet: Partner gefunden, Kind gekriegt, genug Geld verdient, um sich ein teures Ticket leisten zu können. Jetzt wird’s Zeit für die Belohnung: Irgendwann hatte Madonna doch diese lieblichen Hits – "Papa Don’t Preach" und wie die hießen. Also auf, Madonna schauen.Harte Kost
Und dann das: Blut spritzt, Pistolen werden begattet, Madonna wird am Altar geopfert. Tänzer kugeln sich kunstvoll die Gelenke aus. Und kaum eines dieser alten Lieder! Auf der MDNA-Tour ist kein Platz für Nostalgie. Hier wird harte, neue Kost serviert (vorwiegend vom gefloppten "MDNA"-Album), und das ganz ohne Lächeln. Beinhart und spaßbefreit wühlt sich Madonna in wechselnder Ober- und Unterbekleidung durch die Choreografie.
Da muss man dann dem Nachwuchs lang und breit erklären, dass wir in den 80ern ja doch gar nicht so schräg waren. Oder haben wir immer so böse geschaut, ohne es zu merken? Erst bei "Like A Prayer" – und damit bei der vorletzten Nummer – kam um Mitternacht im halb leeren Stadionrund Stimmung auf. Bereits davor hatten recht viele enttäuschte Fans die Flucht ergriffen.
"Wir lassen uns nicht den Spaß verderben", ruft Madonna noch, "verdammt nochmal!" Aber da war das Zerwürfnis schon einzementiert, das mit der kommentarlosen einstündigen Verspätung seinen Anfang genommen hatte.Andersrum
Schade drum. Denn eigentlich hat Madonna einen hoch spannenden, mutigen, vor allem gigantischen Showzirkus nach Wien gebracht, der zwar unter dem ungeeigneten Stadion litt, aber absolut sehenswert war. Es ist eine beinharte Abrechnung mit Gewalt, Glamour und ihren Popkonkurrentinnen: Lady Gaga kriegt regelmäßig einen Rüffel dafür, dass "Born This Way" so klingt wie "Express Yourself". Dass beim schleppend verkauften Konzert keine Nostalgie-Show wartet, hätte nicht überraschen dürfen. Ebenso wenig, dass der Live-Gesang, nun ja, nicht zentrales Element des Konzerts ist. Was hier zählt, ist die Show. Und die hat jedes Versprechen auf beeindruckende Weise eingelöst.
Aber Madonna hat es auf der gesamten Tour schon nicht leicht mit den Fans. Eine "beschissene Einstellung" attestierte sie bei einer Ansprache all jenen, die sie kürzlich in Paris nach einer 45-Minuten-Show auspfiffen. Naja, sie muss sich keine Freunde mehr machen.
Madonna in Wien: Missverständnisse am Tanzboden - Kultur - KURIER.at
ZitatAlles anzeigenMadonna in Wien: Böses Blut
Blut, Schweiß und Tränen: Pop-Queen Madonna zog bei ihrem Wien-Konzert alle Register - und den Revolver. Kein großes Konzert, doch eine fantastische Revue.
Foto © APAPop, Popo und Pompons: Madonna inszenierte sich als amerikanische Tambour-Majorette, später wurde gestrippt
Sie hätte es sich so einfach machen können. Ein Konzert mit schmissigen Hits, tollen Tanzeinlagen und bunten Videoeinspielungen - und die Fans hätten glücklich "Holiday" summend heimgehen können. Den schleppenden Vorverkauf aufgrund horrender Ticketpreise hätte man sich wohl auch erspart.
Doch einfach, das war nie Madonnas Ding. So setzt sie mit ihrer "MDNA"-Tour zum Großteil auf Songs ihres aktuellen, viel verrissenen Albums. Freilich aufgepeppt mit nicht weniger als der aufwendigsten Tourproduktion, die die Welt jemals gesehen hat.
Nach Aufwärmübungen zu aktueller Hitparadenware, serviert vom französischen Star-DJ und "MDNA"-Coproduzent Martin Solveig (im September beim Lake Festival in Unterpremstätten) dürfen die Gelenke gleich wieder rasten und rosten: Eine gute Stunde lässt die Diva ihre knapp 30.000 Fans warten. Und lange grübeln, was wohl mit den von der Bühnendecke baumelnden Seilen und dem riesigen Weihrauchgefäß passieren wird.
"Oh my God"Knapp nach 22 Uhr ist es so weit, Madonna ist bereit, ihre Messe abzuhalten. Nach einem Eröffnungs-Choral des baskischen Trios Kalakan stürmt sie mit den Worten "Oh my God" aus ihrem Bühnen-Beichtstuhl. Es beginnt gewalt(tät)ig: Szenen wie aus einem wüsten Tarantino-Trashfilm spielen sich ab, Blut ergießt sich in zehn Meter hohen Spritzern über die Videoleinwand, eine Leiche hängt von der Decke (aha, die Seile!). Neue Songs wie "Girl Gone Wild" gehen nahtlos in "Papa don't preach" und "Hung up" über, älteres Material wird gnadenlos an- oder umgedeutet.
Es ist kein großartiges Konzert, aber eine überwältigende zweistündige Pop-Revue, die neue Maßstäbe setzt: Mit Tanz- und sogar Slackline-Einlagen statt Stimmakrobatik, einer spektakulären visuellen Inszenierung, die über die Musik gestellt wird.
In vier Teilen führt die Storyline von Madonnas Höllen- und Himmelfahrt sie aus dem Sündenpfuhl über die "Prophezeiung" im knallbunten Fünfziger-Stil zu einem ihrer großen Themen: Sex. Höhepunkt von Teil drei ("Maskulin/Feminin") ist aber nicht der gekonnte Strip zu "Human Nature", sondern das bis aufs Gerippe zerlegte "Like a Virgin", mit düsterer Stimme und Klavierbegleitung vorgetragen. Ein intimer Moment Konzert inmitten all der rastlosen Show.
Auch im letzten Part gönnt Madonna den Fans gerade einmal einen Klassiker in vier Songs: "Like A Prayer" lässt anklingen, wie viel Spaß ein Hit-Panorama machen hätte können. So gefeiert wurde der abrupt endende Abschlusssong "Celebration" jedenfalls nicht. Die "Zugaben"-Rufe blieben hoffentlich nur vor lauter Staunen aus.
Madonna in Wien: Böses Blut > Kleine Zeitung
Cu
Verbogener